Die Bewohner des Pflegestifts begrüßen die Tiere mit einem Leckerli. Foto: cz

Im Streichelzoo des Pflegestifts sind die neuen Tiere getauft worden. Sie bringen ein Stück Lebensfreude.

Stuttgart-Münster - Seit kurzem hat das Pflegestift in Münster einen Streichelzoo. Insbesondere die Bewohner des Heims erfreuen sich täglich an den zwei Kamerunschafen und den beiden nordafrikanischen Zwergziegen. Jetzt wurden die Tiere nach einer Namensabstimmung getauft, die Schafe heißen Max und Moritz, die Ziegen Otto und Dödel. „Tiere schenken den Menschen Lebensfreude und machen sie glücklich“, sagt Andreas Fuss, Leiter der Begegnungsstätte. Dies war auch der Grund, warum ihm und Pflegestift-Leiterin Brigitte Martin in der Wilhelma die Idee zu einem Streichelzoo kam. Denn gerade ältere Menschen verfallen oft in Lethargie, fühlen sich einsam und bedauern einfach sehr, dass sie nichts mehr zu tun haben. „Deshalb war uns sofort klar, dass wir den Bewohnern mit dem Streichelzoo etwas Gutes tun. Außerdem wurde die große Wiese vor dem Heim kaum genutzt, was unser Vorhaben nur bestärkt hat“, sagt Martin.

Doch die tierische Gesellschaft sorgte nicht gleich von Beginn an für Begeisterung unter den Bewohnern, viele hatten Bedenken wegen des Gestanks. Diese wurden allerdings schnell eines Besseren belehrt. „Wir haben bei der Auswahl der Tiere schon darauf geachtet, dass die älteren Herrschaften sich nicht gestört oder belästigt fühlen. Ein Hahn beispielsweise ist ja bekanntlich immer sehr früh wach und kräht laut, das wollten wir den Bewohnern nicht antun. Außerdem ist das Gehege so groß, dass sich da nicht wirklich unangenehmer Geruch entwickeln kann“, sagt Martin. Im Gespräch mit Wilhelma-Mitarbeitern einigte man sich dann auf Schafe und Ziegen, genauer auf Kamerunschafe, die man nicht schären muss und auf kleine, flinke, nordafrikanische Zwergziegen. Die Betreuung der Vierbeiner hat Fuss übernommen, der in seiner Heimat Siebenbürgen mit vielen Tieren aufgewachsen ist: „Ich bin den Umgang mit Tieren gewohnt. Und da ich auch handwerklich begabt bin, habe ich ihnen auch gleich noch einen Stall gebaut. Das hat mir wirklich große Freude bereitet.“

Doch anscheinend nicht nur ihm. Denn auch die Bewohner fanden die Bauentwicklung des Stalls so spannend, dass sie sich täglich an den Fenstern versammelten, um ja nichts zu verpassen. Kein Wunder also, dass auch bei der Taufe der Tiere großer Andrang herrschte. Nach einer Namensabstimmung einigte man sich auf Max und Moritz und Dödel. „Da es sich um männliche Tiere handelt, finde ich Dödel als Namen sehr passend“, erzählt Martin lachend. Eine der Ziegen hatte allerdings bereits einen Namen. Sie heißt Otto – wie einer der Bewohner des Pflegestifts, der die Patenschaft übernommen hatte. „Ich habe mir natürlich die Schönste ausgesucht, genauso wie früher bei den Frauen“, sagt Walter Otto schmunzelnd.