Auch die Busse der SSB waren von der einsetzenden Straßenglätte betroffen. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Der Wintereinbruch am Mittwochmorgen traf die Verkehrsteilnehmer im Raum Stuttgart – und auch die Linienbusse der SSB gerieten dabei aus dem Takt. Nach welchem Prinzip die Stadt Stuttgart die Straßen räumt, verraten wir hier.

Der Wintereinbruch am Mittwochmorgen hat streckenweise für Chaos auf den Straßen Stuttgarts gesorgt. Während sich manche Passanten über die weiße Pracht freuten, kam es im Stadtgebiet durch den Eisregen, der sich im Laufe des Vormittags in Schnee verwandelte, zu unzähligen Unfällen, die glücklicherweise zumeist glimpflich ausgingen.

Auch die Busse der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wurden durch die winterlichen Verhältnisse aus dem Takt gebracht. Wie SSB-Pressesprecherin Birgit Kiefer auf Nachfrage berichtet, kam es im Zeitraum zwischen 10 Uhr und 13 Uhr bei nahezu allen Buslinien zu Verspätungen und teilweise zu Ausfällen. Vor allem die Strecken mit erheblicher Steigung beziehungsweise Gefälle waren dabei besonders betroffen. So hatten die Fahrer der Linie 61 zum Untertürkheimer Stadtteil Rotenberg, der Linie 71 auf den Fildern zum Birkacher Stadtteil Schönberg sowie der Linie 82 in der Steigstraße im Vaihinger Stadtteil Rohr vor allem zu Beginn des Niederschlags ihre liebe Mühe mit der Straßenglätte. „Wir sind natürlich darauf angewiesen, dass die Straßen im Stadtgebiet geräumt werden“, sagt Birgit Kiefer.

Die Räumung der Straßen unterliegt einem besonderen System

Für den Winterdienst ist die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) zuständig. Die Räumung der Straßen unterliegt dabei einem besonderen System, gefährliche und verkehrswichtige Straßen werden priorisiert behandelt, während ebene Wohnstraßen nicht geräumt werden. „Wir räumen in Stuttgart die Straßen nach A-, B- und C-Prioritäten. Zu A gehören die Haupteinfallstraßen, zu B die Industriegebiete und die Busspuren, die noch nicht über A abgedeckt sind. C umfasst steile Wohnstraßen mit mehr als fünf Prozent Gefälle respektive Steigung“, erklärt Andrea Schlepper, Pressesprecherin der AWS, „die Festlegung der Prioritäten erfolgt dabei in Abstimmung zwischen der Polizei, dem Amt für öffentliche Ordnung und dem AWS“. Wie lange die Räumung jeweils dauert, sei auch von der Intensität des Schneefalls abhängig.

Besonders betroffene Strecken

Die besonders betroffenen Strecken in Rotenberg, Schönberg und Rohr rangieren bei der Priorität des Winterdienstes der Stadt Stuttgart an erster Stelle. Da die drei Strecken in unterschiedlichen Bereichen Stuttgarts liegen, werden sie von verschiedenen AWS-Betriebsstellen geräumt. So liege die Steigstraße in Stuttgart-Rohr am Anfang der Tour des Winterdienstes in diesem Bereich, sie wurde laut AWS am Mittwoch ab 10.30 Uhr geräumt. Die Straße in Stuttgart-Schönberg sei im Zeitraum von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr bearbeitet worden. Die Auffahrt zum Rotenberg sei gar zweimal geräumt und gestreut worden, etwa zwischen 9.10 Uhr und 9.30 Uhr sowie zwischen 12.10 und 12.30 Uhr. Nichtsdestotrotz sei es durchaus möglich, dass es vor allem bei einsetzender Straßenglätte zu Behinderungen im Straßenverkehr kommen kann – zumal die Straße in Schönberg sowie die Auffahrt zum Rotenberg nicht am Anfang der jeweiligen Tour liegen.

Am Mittwochnachmittag war der Spuk für die meisten Verkehrsteilnehmer dann auch beendet, denn zu diesem Zeitpunkt hatte der Winterdienst laut AWS sowohl die A- als auch die B-Straßen im Stadtgebiet geräumt.