Schon zur Eröffnung strömten die Massen auf den Backnanger Marktplatz. Foto: Julian Rettig

Das Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich hat am Freitagabend das 51. Straßenfest eröffnet – und in seiner Rede nicht ganz ernst gemeinte Vorschläge für eine Gemeindereform unterbreitet.

Mit fünf lauten Böllern der Schützengilde ist am Freitagabend in Backnang vom Stadtturm aus der viertägige Ausnahmezustand eingeläutet worden. Schon zum Auftakt strömten die Massen auf das Areal rund um den Marktplatz.

Besondere, ambivalente Beziehung

In seiner Ansprache nahm der Oberbürgermeister Maximilian Friedrich anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Landkreises die „immer besondere, ja ambivalente Beziehung“ von Kreis und Stadt Backnang aufs Korn. Nach 50 Jahren müssten diese Strukturen überdacht werden, so Friedrichs nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag, den er mit Beispielen für die einzelnen Kommunen im Altkreis unterfütterte. So werde man in der neuen Struktur für Allmersbach im Tal etwa etwa Bahnlückenschluss zwischen der Murr- und der Wieslaufbahn durchsetzen. Der entsprechend vorgesehene Tunnel werde zu Ehren der letzten Bürgermeisterin „Patrizia-Rall-Gedächtnistunnel“ getauft. Dem neuen Schienenzweckverband stehe sie als Geschäftsführerin vor.

Ein anderes Beispiel: „Ampelweiler“ erhalte endlich die lange geforderte Ortsumgehung und werde wieder rückgetauft in Oppenweiler. Um den Ausbau zu beschleunigen, werde die Maßnahme als Brücke über den Ort umgesetzt und auf den Namen Bernhard-Bühler-Brücke getauft, Bernhard Bühler werde der Geschäftsführer der neuen Oppenweiler-Brückenmaut-GmbH.

Hauptsitz des Kreises wieder in Backnang?

Dem Landrat Richard Sigel, der zur Eröffnung gekommen war, empfahl er, den gerade erst im Entstehen befindlichen Erweiterungsbau in Waiblingen der Firma Stihl zur Verfügung zu stellen und den Hauptsitz des Landkreises wieder in Backnang zu verorten.

Zumindest eines wurde reimend angekündigt in die Tat umgesetzt: „In Backnang wird g’feiert, des isch klar, 50 Jahr’ Murr-Rems-Kreis – oh wie wunderbar. Denn Stuagert, Ulm ond sonscht so Hefter, hent mei Herz no nia verlockt, s’ isch ond bleibt halt s’allerbeste, wenn dr Mensch in Backena hockt.“ Noch den ganzen Montag hält der Ausnahmezustand in Backnang an.

Am kommenden Wochenende verlagert er sich dann gen Waiblingen, das mit seinem Altstadtfest zum nächsten Hauptfeiersitz des Landkreises wird.