Edith Sitzmann, Baden-Württembergs Finanzministerin, drängt die Bundesregierung EU-Regelungen gegen Steuerbetrug rasch umzusetzen. Foto: dpa

Die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) sieht dringenden Handlungsbedarf beim Kampf gegen Steuerbetrug auf Online-Marktplätzen. Ihre Forderung findet Unterstützer.

Berlin/Stuttgart - Die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) fordert von der Bundesregierung rasch eine EU-Regelung umzusetzen, um Steuerbetrug bei Online-Marktplätzen besser bekämpfen zu können. Damit die Instrumente sofort greifen könnten, müsse die große Koalition schnell handeln, erklärte Sitzmann am Donnerstag in Berlin anlässlich der Finanzministerkonferenz. Auf Initiative der Grünen-Politikerin schlossen sich ihre Amtskollegen in den Ländern dem Vorstoß an.

Sitzmann sagte: „Auf EU-Ebene gibt es dafür eine Grundlage ab 2021.“ Schon 2017 hatte die Europäische Union den Weg dafür frei gemacht. Diese Regelung sieht vor, dass von 2021 an Betreiber von internationalen Online-Plattformen, die innerhalb der EU Warenlieferungen oder Dienstleistungen ermöglichen, umfassende Aufzeichnungen führen und diese auf Verlangen den Finanzbehörden zur Verfügung stellen müssen.

Sitzmann erklärte, neben der Bekämpfung von Steuerhinterziehung sei auch wichtig, dass es mit den Regelungen weniger Wettbewerbsverzerrungen geben würde. Dienstleister, die Steuern hinterzögen, könnten ihre Dienste günstiger anbieten.