Wenige Abbrüche dürften Stuttgart so geprägt haben wie jene der Bahnhofsflügel. Sind sie Einzelfall oder Teil eines Trends? Foto: Imago/PPfotodesign Collage: Gäng

„Stuttgart reißt sich ab“ lautet ein bei aktuellen Diskussionen über marode Gebäude gerne vorgetragener Vorwurf. Was ist dran? Eine Datenauswertung zeigt erstmals, wie viel abgerissen wurde – und ob ein Umdenken im Gange ist.

Stuttgart sei „unsensibel, geschichts- und rücksichtslos“ in seinem „Abriss-Furor“, schrieb Roland Ostertag, der 2018 verstorbene Architekt und ehemalige Präsident der Bundesarchitektenkammer. Er war einer der schärfsten Abrisskritiker der Stadt – und nicht der einzige. Mit der These „Stuttgart reißt sich ab“ blickte etwa 2016 die Architekturgalerie am Weißenhof auf Stuttgarts Abrisse zurück und plädierte dafür, Bausubstanz öfter zu erhalten.