Der König und sein neuer Stuhl: Charles nahm das ungewöhnliche Präsent freudig entgegen. Foto: getty/Tim Rooke/Pool/Samir Hussein/WireImage

Heute geht der viertägige Staatsbesuch von König Charles und Königin Camilla in Kenia zuende. Bevor die Briten wieder in den Flieger steigen, gab es noch ein interessantes Geschenk: Umweltschützer hatten für den Monarchen einen Thron aus am Strand gesammeltes Plastik gefertigt.

Heute endet der Staatsbesuch von König Charles III. (74) und Königin Camilla (76) in Kenia. Der vierte Tag, an dem die britischen Royals verschiedene Stationen in Mombasa besuchen, hält leider kein gutes Wetter bereit. Das Königspaar wurde mit großen, transparenten Schirmen gesichtet. Besser sah es da gestern aus, als Charles ein ganz besonderes Geschenk erhielt.

Ein Monat Arbeit für Charles' neuen Thron

Umweltaktivisten enthüllten am Nyali-Strand in Mombasa bei strahlendem Sonnenschein einen Thron, den sie aus recyceltem Kunststoff hergestellt hatten. Die gemeinnützige Organisation Flipflopi verwendet viele Gegenstände - von Plastikflaschen bis hin zu Flip-Flops - für die Umwandlung in neue Produkte. So wurde sogar eine sieben Tonnen schwere traditionelle Segeldhau gefertigt, die vollständig aus am Strand gefundenen Abfällen besteht. Wie die britische "Daily Mail" berichtete, brauchte die Gruppe einen Monat, um den traditionellen Swahili-Stuhl für Charles zu entwerfen. Der Thron wurde dem Monarchen als Dank für einen Zuschuss der britischen Regierung in Höhe von 700.000 Pfund überreicht (rund 803.000 Euro). Dadurch konnte die Gruppe monatlich bis zu 15 Tonnen Plastik sammeln und eine eigene Recyclingfabrik betreiben.

Projekt-Mitbegründer lobt den König als "visionär"

Der Mitbegründer des Projekts, Dipesh Pabari, hob Charles' Kampagne zur Sensibilisierung für Plastik im Meer hervor. Diese hatte er bereits vor mehr als 50 Jahren gestartet, als das Thema noch als exzentrisch galt. "Tatsächlich war er absolut visionär und hatte absolut recht", sagte er. Der Thron enthält viele Einflüsse der Swahili-Kultur, mit detaillierten Ausschnitten aus recycelten Flaschendeckeln und anderen Plastikresten, die einst aus Elfenbein bestanden hätten. Charles - lässig gekleidet in einem hellen Anzug und mit Sonnenbrille - posierte lachend neben seinem neuen Geschenk. Platz nahm er dann aber doch lieber auf einem massiven Holzstuhl.

Die britischen Royals besuchen das ostafrikanische Land auf Einladung seines Präsidenten William Ruto (56), um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu feiern. Der offizielle Anlass ist der 60. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes vom britischen Empire. Es ist Charles erster Staatsbesuch in einem Commonwealth-Land seit seiner Krönung im Mai 2023. Im Rahmen eines offiziellen Staatsbanketts am ersten Tag kam König Charles wie erhofft den Erwartungen nach, sich zu der von 1920 bis 1963 andauernden Zeit des Landes als britische Kronkolonie zu äußern, und der davor liegenden britischen Herrschaft über das sogenannte "Protektorat Ostafrika". In seiner Rede verurteilte er in klaren Worten die Gewaltherrschaft der damaligen britischen Machthaber, der Tausende Menschen zum Opfer fielen.

Mombasa-Termine am letzten Tag

Am vierten und letzten Tag besuchte Charles am Vormittag des 3. November die Mandhry-Moschee sowie die Memoria Catherdal in Mombasa. Seine Frau Camilla unterhielt sich derweil im sogenannten Situation Room mit Frauen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind.