Sport bringt die Generationen zusammen und leistet so einen Beitrag für ein gutes soziales Miteinander. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Folgen der Pandemie und die gestiegenen Energiekosten belasten die Sportvereine. Die Stadt unterstützt diese nun mit zusätzlichem Geld.

Die Mitgliedsvereine der Sportgemeinschaft Filderstadt und der Verein KF Kosova erhalten einmalig in 2023 eine strukturelle Hilfe in Höhe von sieben Euro je Mitglied. Das hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit großer Mehrheit beschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 53 060 Euro. Mit dem Geld sollen die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Sportvereine und die gestiegenen Energiekosten abgefedert werden. Die Förderung war von der Spoge beantragt und von der Verwaltung aufgegriffen worden. Filderstadt folgt damit dem Vorbild aus Stuttgart, wo Sportvereine ebenfalls sieben Euro pro Mitglied als einmaligen Zuschuss erhalten. Mitglied in der Sportgemeinschaft Filderstadt sind: der TSV Bernhausen, der SV Bonlanden, der TSV Harthausen, die TSVgg Plattenhardt, der TSV Sielmingen, der RV Edelweiß Bonlanden und der RV Pfeil Plattenhardt.

Die Einnahmesituation eines klassischen Sportvereins setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, der Pacht aus der Vereinsgastronomie, Abteilungs- und Kursgebühren sowie Einnahmen aus Trainingscamps, Ferienangeboten und Spieltagen zusammen. Dem gegenüber stehen die Kosten für den Betrieb, die Unterhaltung der vereinseigenen Gebäude, Aufwandsentschädigungen und Gehälter. Mit der Pandemie waren die Einnahmen der Vereine eingebrochen, zudem haben viele Mitglieder verloren. Die gestiegenen Energiekosten und immer mehr Bürokratie belasten die Vereine zusätzlich. Gleichzeitig sind sie wichtig für das soziale Miteinander. „Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden, aber auch zur Prävention, Rehabilitation, Integration, Inklusion und vermitteln Werte wie Fairplay, Teamgeist und Leistungsbereitschaft“, heißt es dazu in der Vorlage der Stadt.

Es gibt auch Kritik

Die FDP hatte in der Sitzung beantragt, dass die anderen Filderstädter Vereine auf Antrag ebenfalls eine einmalige, strukturelle Hilfe in Höhe von sieben Euro je Mitglied erhalten. Denn weil die Auswirkungen der Pandemie und der Energiepreisentwicklung nicht nur die Sportvereine, sondern auch die anderen Vereine betreffen würden, fordere man eine Gleichbehandlung, heißt es in der Begründung. Den anderen Fraktionen des Gremiums war dieser Antrag aber durchweg zu pauschal und zu undifferenziert. „Wir schätzen die Arbeit der anderen Vereine nicht weniger wert. Aber Vereinsförderung braucht Kriterien, sonst wird es beliebig“, brachte Stefan Hermann (Freie Wähler) auf den Punkt.

Catharine Kalarrytou (Grüne) kritisierte, dass auch die Vorlage der Stadt recht pauschal sei, weil keine Kriterien für die Förderung in Höhe von sieben Euro je Mitglied der Sportvereine genannt werden. Lediglich die Kriterien für die Coronaförderung 2021 seien aufgelistet. Demnach kommen nur die Sportvereine in den Genuss der Förderung, die für das Jahr 2020 keine Corona-Soforthilfe vom Land Baden-Württemberg erhalten hatten und entweder hauptamtliche Übungsleiter oder eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle oder Honorarverträge haben. „Für die Zukunft ist es wichtig, dass wir im Sinne der Transparenz Kriterien festlegen. Wir können uns nicht einfach auf 2021 berufen“, mahnt Kalarrytou an.