Ein Unglückshäher hockt auf einer Eberesche im Herbstwald, Foto: Imago/Imagebroker

Noch sind in dieser Woche eine paar wenige sommerliche Tage in Sicht. Doch der Herbst naht schon mit großen Schritten - nicht nur kalendarisch. Am Samstag ist offiziell Herbstanfang.

So richtig wahrhaben wollen wir es noch nicht. Aber der Blick aus dem Fenster verrät es schon. Und der Blick in den Kalender sowieso: Der Sommer ist langsam vorbei. Der Herbst steht vor der Tür.

Sommer, Herbst und Winter

Auch die Kühe genießen noch die spätsommerlichen Temperaturen. Foto: Imago/Jan Eifert

Aus meteorologischer Sicht hatte am 1. September der Herbst begonnen. Zur Vergleichbarkeit von Statistiken fassen die Wetterkundler die Jahreszeiten in ganzen Monaten zusammen: Juni, Juli und August bilden den meteorologischen Sommer. Im Unterschied dazu beginnt der kalendarische oder astronomische Herbst in diesem Jahr am 23. September, wenn Tag und Nacht gleich lang sind.

Nach einem wechselhaften und teils nassen Wochenstart wird es ab Mittwoch (20. September) nochmals sommerlich, wenn auch nur kurz. Bis zu 27 Grad im Südwesten und im Osten sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach für den Tag voraus.

Wie wird das Wetter am Dienstag?

Foto: Imago/Cavan Images

Schon ab diesem Dienstag (19. September) beruhigt sich das Wetter der Vorhersage zufolge in weiten Teilen Deutschlands. Von Südwesten aus machen sich langsam Hochdruckeinflüsse breit. Es ist wechselnd bewölkt mit längeren heiteren Abschnitten, insbesondere in einem breiten Streifen vom Südwesten bis in den Osten, dazu bleibt es meist trocken.

Mit Regen muss laut DWD noch an den Alpen und am Nachmittag im Nordwesten gerechet werden, dazu weht lebhafter Wind. Die Temperaturen steigen auf maximal 18 bis 24 Grad – von einem Sommertag sprechen Meteorologen erst ab 25 Grad.

Wie wird das Wetter am Mittwoch?

Ein wunderschöner Spätsommertag mit warmen Temperaturen im Siegerland. Foto: Imago/Rene Traut

Die Schwelle wird dann am Mittwoch wieder überschritten, außer an der Nordsee erwartet der DWD kaum Niederschläge. Und auch an der Nordsee ist das Schauerrisiko gering.

Im Süden scheint die Sonne, Richtung Norden wird es der Vorhersage zufolge zunehmend sonniger. Mit 20 bis 27 Grad wird es spätsommerlich warm, die höchsten Werte werden im Südwesten und Osten erwartet.

Wie wird das Wetter am Donnerstag?

Kraniche fliegen am Abendhimmel am 17. September 2023 bei Zingst, Halbinsel Darss, an der Ostsee. Foto: Imago/photo2000

„Am Donnerstag steht im Osten und Süden nochmals verbreitet ein Sommertag ins Haus“, teilt DWD-Meteorloge Schmid mit, die Höchsttemperaturen liegen zwischen 22 und 29 Grad.

Im Westen ziehen zunehmend dichte Wolken auf und von Schleswig-Holstein bis zum Schwarzwald muss mit Regenschauern gerechnet werden, auch blitzen und donnern kann es stellenweise. Im Osten ist es länger sonnig, später ziehen Wolken auf, doch es bleibt trocken.

Wie wird das Wetter am Freitag?

„Ab Freitag sind die Sommertage erst einmal gezählt und es werden maximal noch 17 bis 22 Grad erreicht“, erklärt DWD-Meteorologe Marcel Schmid am Montag (18. September). Das passt gut zum kalendarischen Herbstanfang am kommenden Samstag, dem 23. September.

Info: Bauernregeln bis Dezember

Bauernregel: Altweibersommer (ab Ende September)
„Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.“ – Wenn sich der Tau auf Spinnweben sammelt, glänzen die silbrigen Fäden wie silbergraues Haar. Einer Sage zufolge nahmen die Schicksalsgöttinnen die Haare alter Weiber, um daraus die Lebensfäden der Menschen zu spinnen.

Meteorologie
Der Altweibersommer ist, wie die Schafskälte, eine ausgeprägte Singularität. Es handelt sich um eine beständige frühherbstliche Hochdrucklage über Mitteleuropa, die besonders häufig Mitte September bis Anfang Oktober auftritt und mit sommerlichen Temperaturwerten am Tag und kühlen Nächten einhergeht, also starke Taubildung und oft Strahlungsnebel aufweist.

Bauernregel: Martini-Sommer (Mitte November)
„Bringt der Sankt Martin Sonnenschein, tritt oft ein kalter Winter ein.“ – Wenn sich um den Martinstag am 11. November herum noch einmal eine relativ stabile Hochdrucklage mit außergewöhnlich milden Temperaturen einstellt, sprechen Meteorologen von einem Martini-Sommer. Die Temperaturen können dann frühlingshaft werden.

Meteorologie
Gemäßigte Temperaturen im November statt winterlichem Schneefall, konnte im Zuge des Klimawandels zuletzt häufiger beobachtet werden. Ein Wärme Schub von über 15 Grad blieb jedoch die Ausnahme. Auch kann man den Zeitraum nicht am Martini-Tag festmachen.“

Bauernregel: Weihnachtstauwetter (24. bis 29. Dezember)
„Ist’s an Weihnachten kalt, ist kurz der Winter, das Frühjahr kommt bald.“ – Glaubt man den Bauernregeln ermöglicht das Weihnachtswetter Rückschlüsse auf das Frühjahr. Ist das Weihnachtsfest frostig, so folgt in fast 70 Prozent der Fälle ein zu warmer Februar und damit ein schnelles Ende des Winters. Aber genauso gilt: Ist es an Weihnachten zu warm, folgt die nächsten Wochen Frostwetter.

Meteorologie
Das Weihnachtstauwetter zählt zu den Singularitäten und ist – je nach Region - mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent jährlich zu erwarten.“

Wetter und Klimawandel: Bauernregeln
Die in Reimform gefassten Volkssprüche ziehen aus bestimmten Wetterlagen Rückschlüsse auf spätere Ereignisse und die Folgen für Landwirte und Gärtner. Als regionaler Erfahrungsschatz werden sie über Generationen weitergegeben. Es handelt sich allerdings mehr um grobe Orientierungshilfen als um feste Regeln.

Meteorologische Singularitäten
Damit sind ungewöhnliche Wetterlagen gemeint, die zu bestimmten Zeitabschnitten immer wieder auftreten und vom konstanten Wetterverlauf abweichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, liegt bei 50 bis 90 Prozent. Ursache sind die Auswirkungen von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die jedes Jahr zu dieser Zeit auftreten.