Der Hitzebus hat viele Einsatztage in Folge aufgrund des heißen Wetters im August. Foto: red/DRK

Nach zwei kühlen Tagen hat man es fast vergessen, wie drückend heiß es noch vor kurzem war. Die Mannschaft des DRK-Hitzebusses hatte viel zu tun. Was waren die Schwerpunkte?

Die jüngste Hitzewelle mit tropisch-heißen Nächten hat über eine Woche lang angehalten. Das merkte man auch beim Deutschen Roten Kreuz: Seite dem vergangenen Jahr ist dessen Hitzebus an besonders heißen Tagen unterwegs, um Obdachlosen zu helfen – und sie mitunter auch zu retten, denn die Auswirkungen der Hitze können gesundheitlich gefährlich werden.

Mit großer Dankbarkeit werde das Angebot in der Regel angenommen, teilt die Pressesprecherin Eva Dähne mit. Das DRK verteilt Wasser, Sonnenschutz, Deo und Snacks und checkt, ob medizinische Hilfe notwendig ist. Der Bus sei vom 18. August an bis zum Abfall der Temperatur vor diesem Wochenende jeden Tag unterwegs gewesen. Im Gegensatz zum Kältebus, der im Winter unterwegs ist und das Vorbild für den Hitzebus ist, fahren die Helferinnen und Helfer tagsüber los. Immer ab einer Temperatur von 30 Grad sind sie im Einsatz, von 14 bis 17 Uhr, denn da ist es am heißesten.

Bei den Einsätzen sei es auch zu kritischen Situationen gekommen, so Dähne. Entweder konnte dann das DRK-Team des Hitzebusses Erste Hilfe leisten, oder es musste ein Rettungswagen gerufen werden.

Wo genau die Menschen, die keine feste Bleibe haben, das verrät das DRK-Team zu deren Schutz nicht. Nur so viel: Natürlich würden sich die Obdachlosen schattige Plätze suchen, etwa unter Bäumen. Ein Problem sei, dass die Personen tagsüber viel in Bewegung seien. Wenn der Kältebus im Winter seine Runden dreht, kann er gezielt die einschlägigen Lagerplätze fürs Nachtquartier ansteuern. Das geht im Sommer nicht.

Was noch fehlt, sind Hinweise aus der Bevölkerung: Beim DRK hoffe man, dass die Hotline öfter genutzt wird, wenn das Angebot bekannter wird. Unter der Nummer 0711 219 54 776 könne man den Bus informieren, falls man Obdachlose sieht, die Hilfe gebrauchen könnten. Sieht die Situation kritisch aus, dann kann man natürlich auch direkt den Notruf 112 wählen. Das DRK kooperiere mit Streetworkern, um die richtigen Einsatzorte ansteuern zu können.

Eine Analyse, wie sich die Lage entwickele, sei noch nicht möglich, sagt Dähne. Das DRK hatte den Hitzebus erst im vergangenen Sommer 2022 eingeführt, in Kooperation mit der Stadt Stuttgart.