Foto: Avanti/Ralf Poller

Das Schneckenfest in Kleinbottwar hat zahlreiche Gäste angelockt. Diese haben es sich bei Hausmannskost tüchtig schmecken lassen.

Alles ist bestens vorbereitet, wenn der Gesang- und Sportverein (GSV) Kleinbottwar zum Schneckenfest lädt: Denn generalstabsmäßig war der Festlesklassiker von Mike Klinger und seinem Team auch heuer wieder geplant.

Klinger, der im vierköpfigen Vorstand seit fünf Jahren für den Wirtschaftsbetrieb zuständig ist, hat den Familientag nun zum dritten Mal mit seinen allein am Sonntag rund 80 Helfern bestritten. Doch die Tage zuvor braucht es ebenfalls zahlreiche helfende Hände, die vorbereiten oder auch aufbauen. Denn bereits am Mittwoch beginnt das Team damit, den Braten einzulegen. Außerdem müssen Soßen gekocht und Spätzle zubereitet werden, Bratkartoffeln erweitern die aufwändigen kulinarischen Vorbereitungen, die am Sonntagmorgen darin gipfeln, dass „die Nierle angebrutzelt werden. Da riecht dann die ganze Küche danach“, führt Mike Klinger aus. Alles am Familientag ist hausgemacht und schmeckt wie bei Muttern.

Es ist brechend voll

Zweimal war das Fest wegen Corona ausgefallen. Am Sonntag jedoch war es zur Mittagszeit brechend voll. „Die ersten trudeln schon ein, wenn die Kirche beendet ist“, sagte Jessica Goebel, die im schwarzen „Habo Staff-Shirt“ der Handball Bottwartal Spielgemeinschaft die Gäste bediente. Nahezu alle Biertischgarnituren waren von Besuchern belegt, die Lust auf schwäbische Köstlichkeiten und obendrein auf Geselligkeit haben. Denn dafür steht der GSV, der in der Bottwartalhalle viele Traditionsgerichte anbietet, aber auch mit Veränderungen punktet. „Die Kutteln sind von der Karte verschwunden, dafür gibt es jetzt Gulasch“, erklärte Klinger das Konzept, das auch den Sauerbraten zugunsten des Burgunderbratens eingetauscht hat. Und damit auch vegetarisch essende Gäste ein vollwertiges Gericht erhalten, wurde die Kürbissuppe gestrichen. Die musste für das Pilzgericht mit Knödeln weichen. „Die Suppe war einfach zu wenig.“ Und für diejenigen, die Essen mitnehmen wollen, gibt es in jedem der drei Essens-Räume einen Mitnahmetisch.

Mancher bleibt bis zum Kaffee sitzen

Bestellt wird bei der Bedienung. Dem Ehepaar Margret und Horst Hilber aus Winzerhausen hat es allerdings direkt vor Ort gut geschmeckt. „Wir kommen immer her, außer wenn wir im Urlaub sind“, teilte die Frau mit, die sich „schon wieder auf das nächste Jahr freut“. Und manch einer bleibt bei dem Fest direkt sitzen und geht zur Kaffeerunde über. Eine reiche Kuchenauswahl sorgt dabei für Verführung. Gebacken werden sie hauptsächlich von den Frauen der Montagsgymnastik. Dabei freute sich Klinger auch über die Kuchenspende der Großbottwarer Landfrauen, die sich dafür bedankt haben, dass Klinger ihnen das Kassensystem fürs Straßenfest zur Verfügung gestellt hat.

Doch auch, wenn das Essen im Fokus des Festes steht: der GSV Kleinbottwar hat noch mehr zu bieten. Die jüngsten Gäste können die Kalorien gleich wieder abtrainieren: in der eigens aufgebauten Spielstraße, die ausgiebiges Hüpfen, Balancieren und Herumrutschen ermöglicht und zudem fahrbare Untersätze bereitstellt. Und am Nachmittag sorgte das Steinheimer Tanzstudio Tatjana Boschko rund eine Stunde lang für bewegte Unterhaltung. Und dass alles zusammen in einer bunten, herbstlich-freundlichen Stimmung stattfinden kann, dafür sorgte das Dekoteam, bestehend aus Barbara Wucherer und Anne Eßlinger, die gemeinsam mit drei weiteren Helferinnen für den optischen Wohlfühlcharakter sorgten.