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Stephanie Stumph ist im Film und im wirklichen Leben an der Seite ihres Vaters Wolfgang groß geworden. Sie spielt in "Stubbe - Von Fall zu Fall" die Tochter des Kommissars.

Stuttgart - Stephanie Stumph ist im Film und im wirklichen Leben an der Seite ihres Vaters Wolfgang groß geworden. Sie spielt in "Stubbe - Von Fall zu Fall" die Tochter des Kommissars, so auch in der aktuellen Folge "In den Nebel".

Frau Stumph, wie oft denken Sie an Ihr Schicksalsjahr?

Schicksalsjahr? Vielleicht meine Geburt. Aber eigentlich lief mein Leben immer Schritt für Schritt - alles sehr geplant. Was meinen Sie eigentlich?

1995 - in diesem Jahr spielten Sie erstmals die Filmtochter in "Stubbe".

Das fing eher als Hobby an, als Ferienspiel. Damals hatte noch keiner daran gedacht, dass daraus einmal ein Beruf werden könnte. Zu dieser Zeit habe ich ja noch mit Barbies gespielt und für die Backstreet Boys geschwärmt.

Trotzdem stehen Sie seitdem unter Dauerbeobachtung - vom Boulevardmagazin "Super Illu" und dem Fernsehvolk.

Das war natürlich nicht einfach. Aber da mein Vater mir das vorgelebt hat und mit gutem Beispiel vorangegangen ist, konnte ich damit umgehen. Außerdem haben mir meine Eltern immer viel Zeit geschenkt.

Haben Sie es satt, vor allem als Tochter von Wolfgang Stumph wahrgenommen zu werden - im Film wie in der Realität?

Das lässt mich ziemlich kalt - ich habe ja vier Jahre lang Schauspiel studiert. Ich weiß, was ich kann und was nicht. Lieber bin ich die Tochter von Wolfgang Stumph als die Ex von einem C-Promi. Ich habe einen super Vater, auf den ich stolz sein kann. Wir sind ein Familienunternehmen.

Ihr Vater ist dafür bekannt, dass er sich stark an den Drehbüchern beteiligt. Sagen Sie ihm auch, wenn Sie sich als Filmtochter verändern möchten?

Ich war teils tatsächlich meiner Rolle müde, weil ich nur noch als Running Gag aufgetreten war, es aber für mich kaum noch etwas zu spielen gab. Das hat die Drehbuchautoren und Regisseure wachgerüttelt. Jetzt entstehen neue Handlungsstränge.

In der neuen Folge arbeiten Sie zum Beispiel als Lokaljournalistin in Hamburg. Und haben einen attraktiven Kollegen.

Ja, das ist so ein Beispiel. Die Geschichte mit ihm lässt viel Spielraum.

Trotzdem ist der bei den "Stubbe"-Filmen beschränkt. Was ist momentan Ihre Traumrolle?

Eine verwahrloste Mutter würde mich zum Beispiel reizen. Überhaupt Figuren, die in sich brüchig sind. Ich mag Filme, die als Kammerspiele angelegt sind.

Wessen Filmtochter würden Sie gerne spielen?

2001 habe ich in "Liebe ist die halbe Miete" die Filmtochter von Götz George gespielt. George ist für mich ein ganz Großer. Je älter er wird, desto interessanter finde ich ihn. Für ihn würde ich gerne noch mal die Tochter geben. Für ihn sogar jede Rolle.

Haben Sie auch Sehnsucht nach dem Theater haben - schließlich haben Sie vier Jahre lang Schauspiel studiert?

Ich liebe das Theater, gerne würde ich mehr machen. Ich habe ja studiert, um auf der Bühne zu stehen - und nicht vor der Kamera. Das Theaterspiel ist meine Wurzel. Aber ich kann nicht zu 60 Prozent Theater spielen und zu 40 Prozent drehen. Ich mache alles hundertprozentig.

Warum machen Sie dann nicht ab und zu hundertprozentig Theater?

Weil ich mehr Film- als Theaterangebote bekomme. Das hängt damit zusammen, dass ich nach meinem Studium Schiss vor dem Vorsprechen hatte. Ich bin dann zu einer Agentur gegangen. Ich bin eben nun mal keine Rampensau. Ich denke oft, dass ich auf der Bühne noch einiges lernen muss.

Wurden Sie während Ihres Studiums wegen Ihres prominenten Namens gemobbt?

Einige Dozenten haben mich tatsächlich ziemlich hart rangenommen. Denen war meine Aufmerksamkeit in den Medien ein Dorn im Auge. Die haben mich nach unten gedrückt. Was mich stärker gemacht hat. Aber ich bin froh, dass es vorbei ist.

Sie sind zur Frauen-Fußball-WM 2011 Botschafterin für die Stadt Dresden. Was verbindet Sie mit dem Sport?

Selbst spiele ich nicht, für den Fußball hätte ich nur die passenden O-Beine. Aber mir liegt die Stadt am Herzen, da konnte ich nicht Nein sagen. Ich freue mich sehr, mit Matthias Sammer Dresden zu vertreten.

Ihr Image ist eher bieder und brav. Können Sie auch so richtig fies sein?

Menschlich verletzend hoffentlich nicht. Aber Sie haben recht: Viele sagen, dass ich so brav, geplant und vernünftig wirke. Aber das ist doch nicht das Schlechteste. Ich bin nun mal ein rational denkender Mensch. Und wohl unspektakulär, weil ich vieles nicht an die Öffentlichkeit kommen lasse, das skandalträchtig wäre.

Zum Beispiel?

Würde ich das Ihnen jetzt beantworten, wäre ich nicht besonders schlau.

  • ZDF, Samstag, 20.15 Uhr
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