Saharastaub taucht Athen in orangefarbenes Licht. Foto: dpa/Marios Lolos

Das Wetterphänomen, das den Himmel in schummriges Gelb oder auch mal Rot taucht, gab es in diesem Jahr schon öfters. Besonders betroffen ist Griechenland.

Anfang April war das Wetter in Deutschland zwar gut, die Sicht wurde für einige Tage aber getrübt. Schuld daran war Saharastaub. Den hatte der Wind auch schon Mitte Februar und über Ostern nach Deutschland geweht. Nun haben wieder gewaltige Sand- und Staubwolken aus der nordafrikanischen Wüstenregion für stickige Luft gesorgt – allerdings nicht in Deutschland, sondern in der griechischen Hauptstadt Athen.

Auch andere Teile des Landes waren am Mittwochmorgen (24. April) von der stickigen Luft betroffen. Bereits am Dienstag hatten Krankenhäuser und Arztpraxen mehr Patienten als üblich behandelt. Die Frage, die sich hierzulande stellt: Zieht der Staub nun wieder weiter nach Deutschland?

Griechenland aufgrund der klimatischen Bedingungen häufig betroffen

Die Antwort lautet: Nein. Auch für Griechenland haben Meteorologen Entwarnung gegeben. Es werde erwartet, dass das Phänomen im Laufe des Tages nachlasse, da Westwinde den Staub nach Osten trieben – also in Richtung Asien; Mitteleuropa bleibt verschont. Zurück bleibt dann eine rote Schicht feinsten Staubes, der überall Autos und Balkone bedeckt und an den Fenstern klebt. 

Die Region Attika rund um Athen sei aufgrund klimatischer Bedingungen regelmäßig vor allem im Frühjahr und Herbst von dem Phänomen betroffen, sagten Meteorologen der Tageszeitung „Kathimerini“. Dabei treffen warme Südwinde mit dem Staub aus Afrika auf kühlere Strömungen aus dem Norden, wodurch die staubtragende warme Luft in Höhen von bis zu zwei Kilometern aufsteigt und dort verbleibt. Weil die Staubpartikel die Sonnenstrahlen reflektierten, leuchte der Himmel dunstig-rot, sagte Nikos Michalopoulos vom Nationalen Observatorium Athen.

Feinstaub ist gesundheitsschädlich

So spannend das Phänomen zu beobachten war, so problematisch ist es für die Menschen: Viele litten unter trockenen, juckenden Augen und einem Kratzen im Hals, atmen ließ es sich in den vergangen zwei Tagen in Athen nur schlecht. 

Stark betroffen vom Staub war auch die Insel Kreta. Zwar sei die Feinstaubbelastung diesmal sehr hoch gewesen, doch längst noch kein Rekord. „Vor ein paar Jahren gab es dort eine Belastung von 3000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft“, erinnerte sich Michalopoulos. Eigentlich liegt der Tagesmittelgrenzwert bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.