Ein Bischof badet in einer Wanne voller Geld, Vitali Klitschko nimmt sich Wladimir Putin zur Brust, und aus dem Kanzlerinnen-Handy steigt „Uncle Sam“ als Flaschengeist auf. Das alles und noch mehr bringt der Rosenmontag.
Ein Bischof badet in einer Wanne voller Geld, Vitali Klitschko nimmt sich Wladimir Putin zur Brust, und aus dem Kanzlerinnen-Handy steigt „Uncle Sam“ als Flaschengeist auf. Das alles und noch mehr bringt der Rosenmontag.
Mainz/Köln/Düsseldorf - Prunkbischof Tebartz-van Elst, Oppositionspolitiker Vitali Klitschko und Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden warten als Pappkameraden auf ihren Einsatz an Rosenmontag. Sowohl in Köln als auch in Mainz wurden am Dienstag die Prunkwagen präsentiert.
In Mainz sitzt der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in einer Wanne voller Geld und hält ein Euro-Symbol in die Höhe. Der NSA-Skandal inspirierte die Mainzer Wagenbauer gleich zweifach: Wie ein Flaschengeist steigt „Uncle Sam“ aus Angela Merkels Handy auf, in Anspielung auf das abgehörte Telefon der Kanzlerin. Edward Snowden, der mit seinen Enthüllungen die Abhöraffäre ins Rollen brachte, steht umgeben von Augen und Ohren auf einem anderen Gefährt.
Düsseldorfs Wagen bis Montag geheim
In Köln nimmt sich Vitali Klitschko einen sehr schmächtigen russischen Präsidenten Putin zur Brust. US-Präsident Barack Obama hat eine „National Goal Watch Agency“ eingerichtet und überwacht mit ihrer Hilfe ein Fußballtor.
Die Düsseldorfer Wagen bleiben wie gehabt bis Rosenmontag geheim. Figurenbauer Jacques Tilly deutete in einem dpa-Interview jedoch an, dass man mit einem Wagen zur Edathy-Affäre und mit einer Darstellung der neuen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen rechnen kann. Die Düsseldorfer Wagen gelten als besonders frech und politisch.
BAP-Sänger Wolfgang Niedecken gab in einem Gespräch mit der dpa zu bedenken, dass man „drastisch“ nicht automatisch mit „politisch“ gleichsetzen dürfe. „Ich hab's eigentlich lieber, wenn's subtil ist“, sagte er. Niedecken hatte lange keine Beziehung zum Karneval, doch hat sich das geändert, seit der Kölner Zugleiter Christoph Kuckelkorn ihn vor einigen Jahren bat, zwei Wagen zum Thema Afrika zu gestalten. Niedecken engagiert sich seit langem für Menschen in Afrika.