Kleiner dimensioniert: die Kita Ost II samt Wohnungen. Foto: Cubus Planungsgesellschaft

Das Bauvorhaben im Zentrum von Pattonville mit einer Kita im Erdgeschoss fällt kleiner aus.

Remseck am Neckar - Zu hoch, zu wuchtig, ein großer Verlust an Grünfläche und Parkplätzen – die Nachbarschaft sparte nicht mit Kritik, als die Pläne für einen Neubau im Zentrum von Pattonville vorgestellt wurden. Nun wird das Bauvorhaben etwas abgespeckt: Statt der geplanten 31 werden nur 28 oder 29 Wohnungen errichtet. Jeannine Layer, Leiterin der Fachgruppe Bauordnung und Stadtplanung bei der Stadt Remseck, stellte die überarbeiteten Pläne am Dienstagabend im Ausschuss für Umwelt und Technik in Remseck vor.

Gestrichen wird am Nordflügel. Auf der östlichen Seite im Bereich des Wilhelm-von-Steuben-Wegs soll nur noch dreigeschossig gebaut werden, geplant waren vier Geschosse. Auf der Südseite des Nordflügels ist in den Plänen statt des vierten Vollgeschosses ein Staffelgeschoss vorgesehen. Der Bauträger Mahalinchen wird insgesamt auf zwei bis drei Wohnungen verzichten müssen, rechnete Baubürgermeisterin Birgit Priebe den Stadträten in Remseck vor. Mit den Änderungen entspricht die Stadt weitestgehend einem Antrag der Grünen-Fraktion.

Gutachten fordert zusätzlichen Lärmschutz

Investieren muss der Bauträger auch, so das Ergebnis eines Gutachtens, in zusätzlichen Lärmschutz auf der Nordseite vis-à-vis dem Bolzplatz. Außerdem muss das Mulden-Rigolen-System – eine Pattonviller Besonderheit für das Niederschlagswasser – in diesem Bereich neu angelegt werden. Die Stadt Remseck geht nach Hinweisen aus der Bevölkerung zudem davon aus, dass sich im Boden Altlasten befinden. Ein Experte, so Jeannine Layer, werde deshalb die Aushubarbeiten begleiten.

An den grundsätzlichen Plänen ändert sich nichts. Im Erdgeschoss wird ein viergruppiger Kindergarten, betrieben von der Mahale-Gesellschaft, einziehen, in die Stockwerke darüber kommen Wohnungen, eine Tiefgarage rundet das Bauvorhaben im Zentrum von Pattonville ab. Die Remsecker Stadträte zeigten sich von den Änderungen angetan, haderten aber noch mit einigen Randaspekten. So äußerte Gerhard Waldbauer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, Zweifel, dass die Außenspielfläche, die sich die bereits bestehende Kita Ost mit der neuen Kita Ost II teilen muss, groß genug ist. Reiner Münster (FDP) sieht es kritisch, dass die Zufahrt zur Tiefgarage über den Weg verläuft, den viele Kinder nehmen, um zur benachbarten Schule zu gehen.

Der ein oder andere Stadtrat hat noch gewisse Skepsis

Auch der Ausschuss für Umwelt und Technik in Kornwestheim nahm sich am Dienstagabend des Themas an. Birgit Kieselmann aus der Remsecker Stadtverwaltung hatte den Ausschussmitgliedern die Neuerungen präsentiert. „Der Bebauungsplan hat gewonnen. Er ist wohl etwas charmanter“, sagt Grünen-Stadträtin Edda Bühler. Eine gewisse Skepsis zu der Mischnutzung – Kindergarten im Erdgeschoss, Wohnungen in den Obergeschossen – bleibe aber, wie ihre Parteikollegin Susann Boll-Simmler betonte: „Es gibt grundsätzliche Bedenken.“ Deshalb knüpfte Edda Bühler an die Zustimmung zu den Plänen die Bitte, nach der Umsetzung einen Bericht zu erstellen, „wie die gemeinsame Nutzung funktioniert“.

Jeweils einstimmig votierten die Ausschüsse in Remseck und Kornwestheim für die geänderten Pläne, bei denen es sich zunächst nur um einen Entwurf handelt. Sofern der Remsecker Gemeinderat diesen Plänen in der kommenden Woche zustimmt, werden sie voraussichtlich von Mitte Mai bis Mitte Juni auf der Homepage veröffentlicht und im Remsecker Rathaus ausgelegt mit der Möglichkeit, Stellung zu beziehen.

Dass die Verwaltung auf einen Teil der Kritik eingegangen sei und die Pläne geändert habe, werde in Pattonville positiv zur Kenntnis genommen, sagte Stephanie Daimer, Vorsitzende des Bürgervereins, nach der Sitzung. Die einen seien auch zufrieden, andere sähen das Bauvorhaben aber immer noch als zu wuchtig an. Weitere noch zu klärende Themen sieht auch sie noch: der Schulweg, über den noch mehr Verkehr rollen werde, und die Außenspielfläche der beiden Kitas, die möglicherweise ein bisschen schöngerechnet sei.