Paul-Ludwig U. im Rechtsterrorverfahren in Oberlandesgericht Stuttgart: „kurzweilige, mitunter amüsante Zeit“ beim Treffen Gutachter und Straftäter. Foto: dpa

Sechs Gutachter empfahlen Richtern die Unterbringung des Straftäters U. in einer psychiatrischen Klinik, einer forderte seine Freilassung. Heute wird U. vorgeworfen, Mitglied einer rechtsterroristischen Gruppe zu sein. Den Ermittlern diente er sich als Spitzel an – und belastete seine Kumpane auch mit frei erfundenen Geschichten.

Stuttgart - 2118 Tage nachdem sie sich zum ersten und letzten Mal für zwei Stunden sahen, trafen sie sich wieder: der Psychiater und sein Klient, dem der Professor 2016 zur Freiheit verhalf. Dafür sind eigens Kameramänner des Westdeutschen Rundfunks (WDR) nach Stuttgart-Stammheim gereist: Über einen der zwölf Anklagten, denen der Generalbundesanwalt vorwirft, sie hätten eine terroristische Vereinigung gebildet, um einen Bürgerkrieg in Deutschland auszulösen und so das politische System zu stürzen, soll ein Bericht entstehen – wie schon vorher einige.