Fans feiern auf dem Coachella-Festival in Kalifornien. Foto: AFP

Was haben TV-Moderator Jan Böhmermann und It-Girl Sophia Thomalla gemeinsam? Sie lästern über das erste Wochenende des Coachella Festivals in Kalifornien. Und nicht nur sie.

Stuttgart - Ist der TV-Satiriker Jan Böhmermann etwa nur neidisch, dass er nicht dabei sein darf? Zum „Coachella Valley Music and Arts Festival“, wie es vollständig und offiziell heißt, setzte der Fernsehmann mit notorischem Hang zum Lästern auf Twitter eine Nachricht ab, die sich gewaschen hat. „Dieses eitle Rumgehopse aufm Coachella. Sich sonnen im Instagram Filter. Das ist nur leere Scheiße“, schreibt Böhmermann.

Es ist wohl kaum anzunehmen, dass Böhmermann tatsächlich gerne auf dem Coachella-Festival wäre. Andererseits weiß man bei ihm ja nie so genau, wo die Grenze zwischen Ehrlichkeit und Ironie verläuft. Immerhin darf er sich in halbwegs prominenter Gesellschaft fühlen – ob Böhmermann sie als „gut“ empfindet, bleibt mal dahin gestellt. Sophia Thomalla, die sich gerne auch einmal für einen Werbegag ans Kreuz schlagen lässt, um damit die Nutzer in den sozialen Medien in Wallung zu bringen, pestet ebenfalls gegen das Festival.

Mit dem nostalgisch anmutenden Foto einer blonden Bäuerin vor einer Berglandschaft teilt Thomalla auf Instagram mit, dass sie einen Dreck auf das Festival gebe: „Es sei denn, eine Firma zahlt mir einen x-beliebigen Betrag, für die ich dann umsonst nach Kalifornien fliegen darf; tagelang so tue, als würde ich die Musiker, die dort spielen, super finden“, meint Thomalla.

Die beiden sind längst nicht die einzigen, die der Meinung sind, dass das Coachella-Festival längst seinen individuellen Hippie-Charme verloren hat und im kommerziellen Sumpf versunken ist. Wir haben einige der besten Tweets und Beiträge gesammelt von Nutzern, für die eine kurze Wiedervereinigung von Destiny’s Child kein Weltereignis ist.

Die Kritik am Coachella-Festival geht indes teilweise über mehr oder weniger sinnfreies Lästern hinaus. Umstritten ist vor allem der Finanzier des Festivals, der Milliardär Philipp Anschutz, dem der Entertainment Konzern AEG gehört. AEG betreibt eine Reihe von Veranstaltungszentren in aller Welt, darunter die Mercedes-Benz-Arena in Berlin, und besitzt auch mehrere Sportclubs. Anschutz gilt als wertkonservativ bis rechts.

Die ernsthaften Kritiker des Coachella-Festivals versammeln sich bei Twitter unter #nochella.