Probealarm in der Wilhelma: Ein Mitarbeiter im Bärenkostüm spielte den „Bär“, der aufgespürt, narkotisiert und gefangen wurde. Foto: Wilhelma/Birger Meierjohann

Der zoologisch-botanische Garten hat eine Alarmübung erfolgreich absolviert. Getestet wurden Alarm- und Notfallpläne für den Fall, dass ein Tier ausbricht – in diesem Fall war in der Wilhema ein „Bär“ aus seinem Gehege entwischt.

Alarm am Donnerstagmorgen in der Wilhelma: Gegen 9.30 Uhr begann eine Übung, bei der „die Effizienz von Alarm- und Notfallplänen im Falle eines Tierausbruchs“ getestet wurde, wie der Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mitteilte. Im konkreten Szenario ging es um einen Brillenbären, der sich außerhalb seiner Anlage bewegte. Ein Mitarbeiter hatte sich als Bär kostümiert und sorgte so für eine realitätsnahe Übungssituation. Erstmals kam dabei eine neue Warn-App zum Einsatz: Nachdem die Direktion der Wilhelma den geplanten, aber nicht angekündigten Alarms ausgelöst hatte, wurden die Mitarbeitenden per Smartphone alarmiert und erhielten Handlungsanweisungen. Sie sprachen daraufhin die Besucher an und führten sie in sichere Bereiche.

Bär wurde beim Menschenaffenhaus entdeckt

Es galt, den betreffenden Bereich der Wilhelma umgehend zu evakuieren und abzusperren. „Alle Besucher, die sich in dem Areal aufhielten, reagierten ruhig und besonnen auf die Anweisungen der Mitarbeitenden“, sagte Meierjohann. Der sofort einberufene Krisenstab stellte ein Team aus erfahrenen Tierpflegern und Tierärzten zusammen, das den „Bären“ binnen weniger Minuten zwischen dem Menschenaffenhaus und dem Asiatischen Schaubauernhof sichern konnte. Im Ernstfall hätte man das Tier mit Hilfe eines Blasrohres narkotisiert: Auch das wurde geprobt, selbstverständlich ohne Pfeile.

Alarmübung nach 15 Minuten beendet

Nur 15 Minuten nach Alarm-Auslösung war die Notfallübung beendet, die Besucher konnten ihren Besuch in der Wilhelma fortsetzen. Zoo-Direktor Thomas Kölpin erklärte: „Zum Glück ist bei uns noch nie ein Ernstfall eingetreten. Trotzdem müssen wir darauf vorbereitet sein – schließlich haben wir jeden Tag die Verantwortung für die Sicherheit von tausenden Besuchenden und hunderten Mitarbeitenden. Wir sind sehr zufrieden damit, wie professionell und besonnen die Übung abgelaufen ist.“ Das Besucheraufkommen sei am Donnerstagvormittag nicht sehr hoch gewesen, sodass nur wenige Besucher vom Probealarm betroffen waren, berichtet Meierjohann. Die Wilhelma organisiert in regelmäßigen Abständen Evakuierungsübungen, zuletzt im Februar 2023. Damals wurde die Räumung des Zoos im Falle einer Bombendrohung geprobt.