Vor dem nie klingelnden Telefon: wartende Mütter in der Choreografie „Averno“ Foto: Stuttgarter Ballett/Roman Novitzky

„Creations XIII–XV“ ist das Format des Stuttgarter Balletts für zeitgenössische Uraufführungen. Zum ersten Mal haben ausschließlich Frauen choreografiert. Auf die Bühne kommen starke Szenen zwischen Leben und Tod – und viel Gefühl.

Klopft da ein Specht? Ein anderes Tier? Ein exotisch anmutendes „Tock tock tock“, dem sich eine Art Schnarren hinzugesellen wird, durchzieht den Raum, während sich eine puristisch imposante Kulisse aus dem Dunkel schält: Weiße, abgerundete Ebenen rahmen den Guckkasten wie Halfpipes. Hoch an deren Seiten sind Tänzerinnen und Tänzer auszumachen. Wie von Baumwipfeln aus taxieren sie ruhig, was da unter ihnen auftauchen mag, bevor sie sich hinab auf den Bühnenboden wagen. „Sospesi“, also „schwebend“, nennt Vittoria Girelli ihre Choreografie, die im Stuttgarter Schauspielhaus uraufgeführt wurde. „Creations XIII–XV“ war programmiert beim Stuttgarter Ballett, dem Format, das – beauftragt von Ballettintendant Tamas Detrich – drei zeitgenössische Uraufführungen präsentiert. Und die standen erstmals im Zeichen von Choreografinnen.