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Tanken kostet seit Beginn der Sommerferien im Südwesten wieder deutlich mehr. Wie viel kostet die Tankfüllung? Und für wen ist es besonders teuer geworden?

Ausgerechnet seit Beginn der Sommerferien und mitten in der Reisezeit ist Tanken teuer. Das zeigt eine Auswertung unserer Redaktion von Spritpreis-Daten aller Tankstellen in Stuttgart. Demnach kostete der Liter E 10 am Donnerstag im Mittel 1,84 Euro, der Liter Super 1,90 Euro und der Liter Diesel 1,75 Euro.

In diesem Bereich bewegen sich die Preise in der Landeshauptstadt seit Anfang August. Vor allem Diesel ist nach einem Preistief im Mai seit Anfang Juli stetig teurer geworden. Super und E 10 nähern sich gar wieder den sehr hohen Preisen vom Herbst 2022 an. Nach dem Ende des „Tankrabatts“ waren die Preise bis knapp unter zwei Euro je Liter gestiegen.

Auffällig ist vor allem der Dieselpreis

Die Preisdaten stammen von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, an die Tankstellenbetreiber mehrmals täglich ihre Preise übermitteln. Wir beziehen sie über den Anbieter Tankerkönig. Die Grafik zeigt, wie sich die Preise für E 10, Super und Diesel im Schnitt aller Stuttgarter Tankstellen seit vergangenem Jahr entwickelt haben:

Die aktuellen Preise decken sich in etwa mit den bundesweiten Preisen, die der ADAC regelmäßig ermittelt – Stuttgart fällt preislich also nicht aus dem Rahmen. Ihren kurzzeitig höchsten Punkt erreichte die Preiskurve am 13. August. Auffällig ist dabei in ganz Deutschland und auch in der Landeshauptstadt der Dieselpreis: Zwar wurde auch Benzin seit Anfang Juli um bis zu zehn Cent je Liter teurer. Beim Diesel betrug der Aufschlag zwischenzeitlich aber gar zwanzig Cent.

Den Preisanstieg führen Experten auf den Ölpreis zurück, der im Juli laut Bundeskartellamt um knapp 14 Prozent gestiegen ist. Die Preissteigerung bei Super und E 10 folge weitgehend dem Preis für Rohöl. Der ADAC kritisiert in einer aktuellen Auswertung, dass Sprit in der vergangenen Woche allerdings noch teurer geworden sei, während der Ölpreis nicht weiter gestiegen sei. Er hält die Spritpreise derzeit generell für zu hoch. Die Schuld für die hohen Dieselpreise sieht das Bundeskartellamt aber nicht bei den Tankstellen, vielmehr gebe es einerseits höhere Importpreise und andererseits technische Probleme und Engpässe bei hiesigen Raffinerien.

Parallelen zum Heizöl

Genauso wie die Kraftstoffe ist auch Rohöl im Juli und August teurer geworden – was ebenfalls darauf hindeutet, dass der Rohölpreis für die Preise an der Zapfsäule eine wichtige Rolle spielt. Die folgende Grafik zeigt den mittleren Dieselpreis sowie den den Heizölpreis pro Liter für eine 3000-Liter-Standardlieferung:

Beide Preiskurven entwickeln sich seit 2023 recht ähnlich, zuletzt sind beide ungefähr gleich stark angestiegen. Das Portal Heizoel24 schreibt, die aktuelle Teuerung komme „ausschließlich aus dem Weltmarkt und bildet die Ölpreissteigerung an der Börse ab.“