Die App „Pollen+“ zeigt hier eine mittelmäßige Pollenbelastung an. Foto: dpa/Christin Klose

Für viele Allergiker beginnt die Pollensaison wegen der Frühblüher im Februar, bei entsprechender Witterung auch schon früher. Unterstützung finden sie in dieser Zeit auf dem Smartphone mit einer Pollen-App. Und: Wir erklären, wie man als Allergiker richtig putzt.

Die Nase ist verstopft, die Augen tränen und jucken, ständig muss man niesen: Untrügliche Zeichen dafür, dass die Pollenflug-Saison begonnen hat. Hasel und Erle fliegen jetzt schon durch die Luft und werden Allergikerinnen und Allergikern zur Last.

Hilfe für Allergiker: „Pollen+“-App

Hilfreich kann da die kostenlose App „Pollen+“ der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst sein. Sie zeigt an, wann welche Pollen fliegen und wie stark die zu erwartende Belastung ist – und zwar heruntergebrochen auf Postleitzahlengebiete.

Hier können Sie die App „Pollen+“herunterladen.

Heuschnupfen-Patienten regieren überempfindlich auf die eigentlich harmlosen Pollen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Dreitägige Pollenflug-Vorhersage und Prognosekarten

Wenn es im Frühjahr blüht, haben viele Pollenallergiker mit Niesattacken und einer immerzu laufenden Nase zu kämpfen. Foto: dpa/Christin Klose
  • Pollenflug-Vorhersage: Um vorbereitet in den Tag starten zu können, bietet die für iOS und Android verfügbare App eine dreitägige Pollenflug-Vorhersage. Schon auf der Startseite kann man sehen, wie hoch das lokale Allergierisiko ist.
  • Push-News: Push-Benachrichtigungen warnen einen auch dann vor Pollenflug, wenn man vielleicht einmal vergessen hat, in die App hineinzuschauen.
  • Prognosekarten: Um auch auf Reisen nicht vom Pollenflug überrascht zu werden, zeigen Prognosekarten in der App die zu erwartende Belastung je nach Pollenart in ganz Europa an. Zudem gibt es Karten, die die Intensität des allgemeinen Pollenflugs darstellen.
Pollen der Hasel fliegen durch eine Parkanlage. Foto: dpa/Wolfgang Kumm
  • Pollen-Tagebuch: Die App bietet auch ein Pollen-Tagebuch, das allerdings nur nach einer Registrierung genutzt werden kann. In dem Tagebuch lassen sich die eigenen Symptome festhalten. Das daraus entstehende, individuelle Belastungsprofil kann dann mit der realen Pollenbelastung abgeglichen, als Diagramm veranschaulicht und bei Bedarf auch als PDF an den Arzt weitergegeben werden.

Allergie oder Erkältung?

Welche Pollen wann unterwegs sind, erfährt man in Pollenflugkalendern. Foto: dpa-tmn/Christin Klose
  • Fragebogen-Selbsttest: Aber ist es nun wirklich eine allergische Erkrankung oder vielleicht doch bloß nur eine Erkältung? Allen, die nicht sicher wissen, woran sie sind, bietet die „Pollen+“-App einen Fragebogen-Selbsttest.
  • Allergologe: Aber Achtung: Das Ergebnis ersetzt keinen Besuch beim Arzt.Eine Pollenallergie entwickelt sich zwar meist in Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. „Als Allergologen sehen wir immer auch Patienten, die auch im fortgeschrittenen Alter erstmals ihre Allergien entwickeln“, sagt Marcus Joest, Lungenfacharzt aus Bonn.

Abklärung durch den Facharzt

Bei der Auswertung des Pricktests spielt die Größe der jeweiligen Hautschwellung eine wichtige Rolle - die Durchmesser der Quaddeln werden notiert. Foto: dpa/Catherine Waibel
  • Antihistaminika: Tränende Augen, Niesanfälle, Abgeschlagenheit: Zeigen sich diese Beschwerden über zwei Jahre hinweg, ist laut Joest eine Diagnostik in einer allergologischen Arztpraxis sinnvoll. Vor allem dann, wenn sich die Symptome nicht mit frei verkäuflichen Medikamenten – sogenannten Antihistaminika – unter Kontrolle bringen lassen.
  • Prick-Test: Der Allergologe und die Allergologin stellt dann mithilfe eines Prick-Tests und einer Blutuntersuchung fest, welche Pollen die allergische Reaktion hervorrufen. Klären lässt sich dann auch die Frage, ob eine spezifische Immuntherapie möglich ist, die die Pollenallergie an ihrer Wurzel behandelt.

Info: 7 Putz-Tipps für Allergiker

Richtig Putzen
Allergene lassen sich zu Hause meist nicht gänzlich entfernen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Belastung mit Pollen und Hausstaub spürbar zu reduzieren und so akute allergische Reaktionen zu verhindern.

Tipp 1: Pollen draußen lassen
Man sollte besonders zur Hochsaison im Frühling vermeiden, dass mehl-feiner Blütenstaub durch offene Türen und Fenster in die Zimmer fliegt. Ein Windfang vor der Haustür und besondere Pollenschutzgitter am Fenster helfen, die Innenräume zu schützen. „Auch Luftreiniger können Pollen reduzieren. Moderne Geräte verringern zudem den Anteil an Milben und Feinstaub in der Luft.

Tipp 2: Täglich Eingangsbereich wischen
Blütenstaub haftet auch an unserer Kleidung und den Schuhen, den Katzen und Hunden – und kommt so unweigerlich ins Haus. Eingangsbereich und Flur sind besonders mit Pollen belastet. Damit sich Pollen hier gar nicht erst anhäufen, sollte man die Böden täglich reinigen.

Tipp 3: Fensterputzen
Fensterputzen sollte man auf Tage mit geringem Pollenflug verlegen. Dabei helfen Wettervorhersagen, die den Pollenflug betrachten, zum Beispiel den „Pollenflug-Gefahrenindex“ vom Deutschen Wetterdienst.

Tipp 4: Erst saugen, dann wischen
Hausstaub sammelt sich dort an, wo sich Menschen häufig und lange aufhalten: im Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmer. Wenn man zuerst saugt und danach wischt, vermeidet man, dass beim Durchqueren des Zimmers immer wieder Staub aufgewirbelt wird, der sich direkt wieder auf den frisch geputzten Böden absetzt.

Tipp 5: Hepa-Filter oder Wasser
Gerade in Teppichen kann sich viel Staub ansammeln. Kurzflorige Teppichböden müssen regelmäßig gesaugt werden. Langhaarteppiche sollten Allergiker sogar möglichst vermeiden, weil sich darin zu viel Staub sammelt. Allergiker sollten zudem einen Staubsauger mit Hepa-Filter und möglichst großem Rückhaltevermögen verwenden. Noch sicherer ist ein Staubsauger mit Wasserfilter. Eine weitere Alternative sind Sauger mit einem Sprühsaug-System. Sie reinigen Böden und Polster feucht und saugen im gleichen Arbeitsgang die Restfeuchte wieder auf.

Tipp 6: Anti-Staub-Tücher
Glatte Flächen lassen sich am besten mit Anti-Staub-Tüchern abstauben. Neben Mikrofasertüchern kann man auch mit Lappen feucht wischen.

Tipp 7: Schutzkleidung tragen
Wer als Allergiker selbst zu Staubsauger und Wischer greifen muss, sollte Schutzkleidung tragen. Sie lässt sich danach direkt ausziehen und waschen. Die Pollen verbreiten sich über die Alltagskleidung nicht weiter. Auch eine Maske sowie eine Schutzbrille können vorteilhaft sein. Sie verhinder, dass sehr kleine, leichte Partikel in der Luft eingeatmet werden oder in die Augen gelangen.