Pollen sind für Allergiker eine Last. (Symbolbild) Foto: IMAGO/imagebroker/IMAGO/imageBROKER/Firn

Sommer, Sonne – Gesundheit! Ständiges Niesen ist nur eines der typischen Symptome des Heuschnupfens. Dieses Jahr scheinen Allergiker besonders stark belastet zu sein. Woran das liegt, und was der Klimawandel damit zu tun hat, erklärt eine Meteorologin.

Gerade zur warmen Jahreszeit leiden Pollen-Allergiker unter dem „Heuschnupfen“. Eine laufende Nase, juckende Augen und Halsschmerzen können die Folge sein. Die häufigsten Allergien in Deutschland werden durch Pollen von Frühblühern (Hasel, Erle, Birke, Esche), Gräsern und Kräutern (Beifuß und Ambrosia) ausgelöst.

Je nach Pollenart, unterscheidet sich die Dauer und Häufigkeit der Symptome. So leiden einige Patienten nur unter einzelnen Pollen wir Erle oder Hasel, andere niesen den ganzen Sommer lang.

„Die Pollen fliegen deutlich früher“

Christina Entler vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist Meteorologin und Expertin für den Pollenflug. Ob die Allergiesaison schlimmer als in den Jahren davor ist, kann Sie noch nicht endgültig einschätzen. „Wir sind ja noch in der Saison, deshalb gibt es noch keine finale Auswertung“, erklärt die Expertin. Über die Menge der Pollen, gibt es bisher nicht genug Daten. Was die Meteorologin jedoch sagen kann: Die Pollen fliegen deutlich früher. „Im Vergleich zum letzten Jahr ist eine deutliche Verfrühung von Frühblühern wie Hasel und Erle zu sehen“, informiert Entler.

Die Leidenszeit wird länger

Ist eine „Verfrühung“ auch eine „Verschlimmerung“? „Nicht unbedingt“, meint die Expertin. Allerdings wird die Pause der verschiedenen Pollenflüge kürzer. Deshalb wird das „Zeitfenster in dem sich Poly-Allergiker, also Menschen, die unter mehreren Allergien leiden, immer kleiner“ Dadurch kann sich der Allergiker nicht erholen und nimmt die Pollenbelastung besonders stark wahr. „Die Leidenszeit wird länger.“

Klimawandel beeinflusst Pollenflug

Innerhalb der letzten 30 Jahre hat sich „Auftakt“ der Pollensaison um rund zwei Wochen nach vorne verschoben. Auslöser dafür sei der voranschreitende Klimawandel. Wie das Klima mit dem Pollenflug zusammenhängt, erklärt die Meteorologin anhand eines Beispiels: „Ende Dezember, Anfang Januar hatten wir eine sehr milde Witterung“ – also keinen kalten Winter – „Bei der Hasel und der Schwarzerle sehen wir deshalb eine Verfrühung von zweieinhalb Wochen.“ Pauschal lasse sich demnach nicht sagen, dass die Pollenbelastung in diesem Jahr stärker ist, „aber wir sind definitiv früher dran“, schließt Entler.