Ein geparktes Fahrzeug im Visier eines Autoknackers (Symbolbild). Foto: imago/McPHOTO/Matthias Stolt

Unbekannte Täter plündern in Stuttgart zwei geparkte Autos – ohne Türen oder Scheiben zu beschädigen. Was steckt dahinter – Vergesslichkeit oder Elektronik?

Haben die Autobesitzer einfach nur abzuschließen vergessen – oder hatten unbekannte Täter zuvor mit Störsendern die Türschlösser manipuliert? Unter anderem diese Frage stellt sich die Polizei, nachdem in der Nacht zum Donnerstag zwei geparkte Autos im Stuttgarter Süden von unbekannten Tätern nach Wertgegenständen durchsucht worden sind. Denn an den Autotüren oder Scheiben sind weder Aufbruchspuren noch Beschädigungen nicht zu finden.

Einer der Tatorte ist die Vellmenstraße, wo die Autoknacker in der Nacht zum Donnerstag den Innenraum eines geparkten Mercedes durchsuchten. Die Tatzeit konnte zwischen 23.50 Uhr und 8 Uhr eingegrenzt werden. Viel war allerdings nicht zu erbeuten – die Täter ließen einen Schlüssel sowie eine Euro-Münze mitgehen. In der Seidenbergstraße fanden die Täter in derselben Nacht einen Ssangyong vor, der auf einem Grundstück geparkt war. Aus dem Innenraum ließen sie einen Ring und eine Sonnenbrille mitgehen. Der geschätzte Wert wird von der Polizei mit mehreren Hundert Euro angegeben. Auch hier gab es keine Aufbruchspuren.

Nur selten werden Funkblocker sichergestellt

Die Polizei bittet über Telefon 07 11 / 89 90 - 33 00 um Hinweise. Ob die Betroffenen ihren Wagen versehentlich nicht abgeschlossen hatten, ist noch unklar. Nicht ausgeschlossen ist, dass mit einem sogenannten Funkblocker das Funksignal der Fernbedienung gestört worden war. Diese Methode gibt es bereits seit vielen Jahren. Dass die sogenannten „Jammer“ eingesetzt werden, zeigt der Fall am 9. Dezember in Donzdorf, wo ein 26-Jähriger auf dem Supermarkt-Parkplatz auf frischer Tat ertappt wurde. Im Herbst 2019 hatte die Polizei einen 44-Jährigen ermitteln können, dem neun solcher Fälle in den Bereichen Fellbach, Böblingen und Ludwigsburg nachgewiesen werden konnten. Er landete in Untersuchungshaft.