Künftig soll schon bei der Ortseinfahrt ersichtlich sein, wo es freie Parkplätze gibt. Foto: Braitinger

Für die SPD stehen die Kosten von fast einer halben Million Euro für das sogenannte Parkleitsystem in keinem guten Verhältnis zu dem vermuteten Nutzen. Auch für die CDU hat das Projekt einen bitteren Beigeschmack.

Wo es freie Parkplätze gibt, das sollen in Echterdingen ab dem kommenden Jahr neue Schilder anzeigen. Trotz einer Beschlussempfehlung im Technischen Ausschuss gab es vor der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat deutliche Kritik an dem Vorhaben. Für die Stadträtin Barbara Sinner-Bartels (SPD) stehen die Kosten von fast einer halben Million Euro für das sogenannte Parkleitsystem in keinem guten Verhältnis zu dem vermuteten Nutzen. „Das muss man sich genau überlegen“, sagte sie. Hinzu kommt aus ihrer Sicht, dass viele der Parkplatzsuchenden keineswegs ortsunkundig sind.

Sinner-Bartels vermutet, dass viele der Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz wüssten, wo es öffentliche Parkplätze und Tiefgaragen gibt. Dem Hinweis, dass die neuen Schilder vor allem Ortsunkundigen den Weg zu den freien Parkplätzen weisen sollen, widerspricht sie. So viele ortsunkundige Autofahrer seien in Echterdingen nicht unterwegs, ist sich Sinner-Bartels sicher.

Die CDU befürwortet das neue Parkleitsystem zwar grundsätzlich. Für die Fraktionsvorsitzende Ilona Koch hat das Projekt aber einen bitteren Beigeschmack. Sie findet es ärgerlich, dass man Dauerparker aus der Tiefgarage Zehntscheuer vergrault hat und nun mit hohem Aufwand versucht, die leeren Parkplätze in der Tiefgarage besetzt zu bekommen. Viele der Dauerparker seien Gewerbetreibende oder deren Angestellte gewesen, so Koch.

Der Parksuchverkehr soll verringert werden

Das Ziel der Einführung eines neuen Parkleitsystems ist es, den Parksuchverkehr in Echterdingen, insbesondere in der Bernhäuser Straße, zu verringern. Die neuen Schilder werden aktuelle Angaben zu freien Parkplätzen in Echterdingen anzeigen und bereits bei der Einfahrt in den Teilort den Weg weisen. Ob ein Parkplatz frei oder belegt ist, wird mit Sensoren beziehungsweise Kameras ermittelt. Die Informationen werden rein elektronisch gesammelt, verarbeitet und weitergegeben.

Die Kosten für die Einrichtung des Parkleitsystems betragen laut Julian Pohl vom Ingenieurbüro Bernard Gruppe mehr als 450 000 Euro. 122 000 Euro davon sollen die Stadtwerke tragen. 329 000 Euro schießt die Stadt Leinfelden-Echterdingen hinzu. Rund die Hälfte des Betrags könnte allerdings aus Landesfördermitteln an die Stadt zurückfließen. Die jährlichen Wartungs- und Betriebskosten schätzt der Fachmann auf knapp 9000 Euro.