Auf dem Oktoberfest trägt man Tracht – oder? Foto: dpa/Felix Hörhager

Das Oktoberfest ist am Samstag offiziell eröffnet worden – und wer stilecht gekleidet sein will, trägt Dirndl oder Lederhose. Doch es lauern Fallen!

Das Oktoberfest hat begonnen, das Cannstatter Volksfest steht vor der Tür – Zeit, die Tracht aus dem Schrank zu holen und zu entstauben. Oder schnell noch loszugehen und sich neu einzukleiden. Doch Vorsicht – beim Kauf kann man schon viel falsch machen – denn Dirndl ist nicht gleich Dirndl.

Denn wer stilsicher und nicht billig und verkleidet aussehen will, der sollte auf einige Punkte achten – wie etwa das Material, den Sitz und vor allem die Rocklänge. Aber auch beim Oberteil ist ein Blick aufs Detail hilfreich.

Doch ist die Tracht auf dem Oktoberfest überhaupt Tradition? Das glauben viele - aber es ist nicht so. In den Anfängen vor gut 200 Jahren trug der Herr Gehrock und Zylinder. Die Dame kam im französischen Empirestil: erlesene Stoffe, hohe Taille. In der Nachkriegszeit trug die Dame Kleid oder Kostüm, der Herr Anzug. Später dominierten Jeans und T-Shirt. Erst Mitte der 90er Jahre machten der damalige Oberbürgermeister Christian Ude und die frühere Wiesnchefin Gabriele Weishäupl die Tracht salon- beziehungsweise wiesn-fähig.

Was sagt der berüchtigte Dirndl-Code?

Am Dirndl lässt sich angeblich erkennen, ob ein Flirtversuch lohnen könnte. Trägt die Frau die Schleife der Schürze links, ist sie frei, rechts bedeutet verheiratet oder in festen Händen. Schleife in der Mitte: Jungfrau. Schleife hinten: unklar. Wohl keine Einheimische, so bindet man gemeinhin die Küchenschürze. Weil viele Damen das Dirndl schnell-schnell ohne Gebrauchsanleitung kaufen, geraten die Schleifenregeln durcheinander - und stiften genau die Verwirrung, die sie eigentlich verhindern sollten.