Omar S. teilt sich ein Zimmer mit einem anderen Gambier. Für seine sieben Quadratmeter soll er ab Juni 606,41 Euro zahlen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Übergangsfrist ist für die ersten Flüchtlinge aus den Unterkünften vorbei. Wer Geld verdient, muss die Nutzungsgebühr selbst zahlen. Für ein halbes Zimmer fallen 606 Euro an. Zu viel – findet nicht nur der Mieterverein.

Stuttgart - Omar S. ist einer, der sich nicht leicht unterkriegen lässt. Aber gerade ist er ratlos. Ab Juni, das hat ihm die Stadt Ende April mitgeteilt, muss er für seine Unterkunft nicht mehr 240, sondern 606,41 Euro im Monat zahlen. „Das ist ein großes Problem für mich“, sagt der 41-jährige Gambier. Er bezieht keine Leistungen vom Jobcenter, sondern ist Selbstzahler in seiner Flüchtlingsunterkunft im Stuttgarter Süden. Er darf, weil er Diabetiker ist, nicht abgeschoben werden und hat eine feste, unbefristete Stelle am Flughafen Stuttgart gefunden mit einem ordentlichen Verdienst: rund 1600 Euro netto im Monat. Er ist also in der Lage, Miete zu zahlen. Doch 606,41 Euro für sieben Quadratmeter in einem Doppelzimmer, also umgerechnet 86,63 Euro pro Quadratmeter? Das findet er zu hoch – und nicht nur er.