Prinzessin Ingrid beim Truppenbesuch im Oktober in Foto: IMAGO/TT/IMAGO/Heiko Junge

Im Panzerwagen ihr künftiges Reich verteidigen: Prinzessin Ingrid von Norwegen hat ganz besondere Pläne nach dem Abitur.

13 Jahre Schulbank drücken sind seit einer Woche auch für ein besonderes Mitglied der norwegischen Königsfamilie – der zukünftigen Königin - zu Ende. „Es gab Tage, an denen es schwer war, morgens aufzustehen, an denen wir Angst hatten, in die Schule zu gehen, und an denen wir vor Tests, Zwischenprüfungen und Klausuren Stress hatten. Aber es gab auch Tage, an denen wir neue Freunde gefunden haben, von einem Lehrer inspiriert wurden oder etwas geschafft haben, an dem wir schon lange gearbeitet haben“, schrieb sie an ihre Mitschüler. Nach dem Abitur wird Prinzessin Ingrid Alexandra (19) von Norwegen noch bodenständiger als es ihr ohnehin schon nachgesagt wird. Schließlich arbeitete sie sogar als Kellnerin. Die Tochter von Kronprinz Haakon und seiner Mette Marit (beide 49) ist zwar eine ausgezeichnete Schülerin gewesen, lernte gerne und hat sehr gute Noten. Doch an die Universität geht es nicht. Der Norwegische Königshof galt im Gegensatz etwa zum britischen , wo etwa das Kellnern von Royals ein Skandal wäre, stets als Volksnah.

Brücken sprengen, Brücken bauen

Brücken sprengen, Brücke bauen

Prinzessin Ingrid Alexandra wird diesen Herbst an der Uranienborg Schule als Schul- und Umweltassistentin –quasi ein soziales Jahr - arbeiten, und danach zur Soldatin ausgebildet. heißt es in einer Pressemitteilung des Königshauses.

Die Uranienborg-Schule ist eine Schule der Klassen 1-10 im Osloer Stadtteil Frogner, in der auch die Prinzessin ein Jahr verbracht hat.

Im Jahr 2024 wird sie einen 12-monatigen Grundwehrdienst beim Pionierbataillon in der Brigade Nord leisten. Das 2. Bataillon, in dem sie hauptsächlich ausgebildet wird, ist eine Panzereinheit, offiziell als mechanisierte Infanterieeinheit bezeichnet, und eine der drei Kampfabteilungen der Brigade Nord. Das Bataillon ist mit einem der wichtigsten Gefechtssysteme des Heeres, dem gepanzerten CV90-Angriffsfahrzeug, ausgerüstet.

Das Pionierbataillon ist nach Angaben auf der Website der norwegischen Streitkräfte die größte Einheit des Heeres und eine derjenigen mit dem breitesten Kompetenzspektrum. Das Pionierbataillon ist in der Lage, Minenfelder zu sprengen, Brücken zu sprengen, Brücken zu bauen, Unterwasserarbeiten mit Pioniertauchern durchzuführen, Fahrzeuge über Wasser zu bewegen und den Feind am Durchkommen zu hindern. Da gibt es allerhand für eine junge Prinzessin zu lernen.

In der Pressemitteilung des Königshauses heißt es, dass die Prinzessin nach der Rekrutierung einen Dienstposten zugewiesen bekommt und eine Berufsphase mit einer spezifischeren Ausbildung absolvieren wird, gefolgt von einer Abkommandierungsphase mit Schulungen und Übungen.

Am Dienstag vergangener Woche nahm die Prinzessin an einer Abschlussfeier für die Schüler der Elvebakken-Oberschule im Osloer Konzerthaus teil. Zukunftspläne wurden aber erst in dieser Woche bekannt. Ob die Verzögerung an einer Reiberei mit den Eltern gab, die in ihrer Jugend lieber auf Festivals gingen als zu den Streitkräften, sei dahingestellt. Auch Kronprinz Haakon hat im Militär gedient.

Fortschreitend gleichberechtigt

Fortschreitend gleichberechtigt

Mit den Thronfolgereformen, die nun in ganz Europa Frauen zu Thronanwärterinnen, statt deren jüngere Brüder, werden lassen, wird es auch üblicher, dass Prinzessinnen eine Soldatenausbildung durchlaufen. Auch Kronprinzessin Victoria von Schweden hat eine militärische Ausbildung absolviert. Prinzessin Leonor von Spanien wird im Herbst drei Jahre zum Militär gehen. Dabei steht es den meisten Königshäusern frei, wie lange und ob überhaupt eine militärische Ausbildung für den blaublütigen Nachwuchs infrage kommt.