Kommt mit freiwilligen Kräften an die Grenzen: Böblinger Feuerwehr im Röhrer Weg Foto: Archiv/Stefanie Schlecht

Die 150 Personen starke freiwillige Feuerwehr soll damit merklich entlastet und für größere Einsätze geschont werden. Zudem wird in insgesamt fünf Sachgebieten dem Ehrenamt allerlei Arbeit abgenommen.

Die Stadt Böblingen wandelt Stellen der feuerwehrtechnischen Angestellten in Beamtenstellen um. Oberbürgermeister Stefan Belz verlieh Anfang Dezember 2022 die ersten vier Ernennungsurkunden an die Beschäftigten, die somit zu Beamten wurden. Weitere werden folgen – nach Vorliegen der entsprechenden Laufbahnbefähigung. In dem Feuerwehrbedarfsplan der Stadt schlagen Experten zur Entlastung der ehrenamtlichen Brandschützerinnen und Brandschützer eine hauptamtliche Abteilung mit insgesamt 37 Einsatzkräften inklusive Verwaltung und Anteilen für die Integrierte Leitstelle Böblingen vor.

Wie die Stadtverwaltung erklärt, gehe es darum, in der Kernzeit – sowie reduziert auch nachts – kleinere Einsätze und solche, die nur begrenzt Kräfte benötigen, hauptamtlich abzuwickeln. Die 150 Personen starke freiwillige Feuerwehr soll damit merklich entlastet und für größere Einsätze geschont werden. Zudem wird in insgesamt fünf Sachgebieten von Einsatzplanung bis vorbeugender Brandschutz und Technik dem Ehrenamt allerlei Arbeit abgenommen.

Aus feuerwehrtechnischen Angestellten werden Einsatzbeamte

Bislang waren die Frauen und Männer der hauptamtlichen Abteilung allesamt „feuerwehrtechnische Angestellte“. Zur Attraktivierung des Berufs, der wie viele andere Berufe Nachwuchssorgen hat, und zur Stärkung des Standorts Böblingen wurde im Bedarfsplan zudem die Verbeamtung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgeschlagen, so wie es bei Berufsfeuerwehren Standard oder anderen Feuerwehren mit hauptamtlichen Kräften zunehmend der Fall ist.

Die Böblinger Feuerwehr wird damit nicht zur Berufsfeuerwehr, sondern bleibt eine Feuerwehr mit hauptamtlicher Abteilung. Sie genießt dann jedoch die Vorzüge von Feuerwehren bei Städten mit einer Einwohnerzahl jenseits der 100 000er-Marke und bleibt somit auf dem Arbeitsmarkt angesichts zunehmenden Fachkräftemangels konkurrenz- und wettbewerbsfähig.