Der Präsident des Schiffsbergevereins Silvan Paganini, hält ein Modell des 1933 im Bodensee versenkten Dampfschiffs „Säntis“ in der Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt in Romanshorn in der Hand. Der Verein will die Bergung des Dampfers trotz eines ersten Fehlversuchs nicht aufgeben. Foto: Adpa/Aleksandra Bakmaz

Ein schweizerischer Verein will das historische Dampfschiff "Säntis" vom Grund des Bodensees bergen. Ein erster Versuch war Mitte April gescheitert. Nun steht der zweite Anlauf an.

Nach einem ersten gescheiterten Versuch, das historischen Dampfschiffs „Säntis“ vom Grund des Bodensees zu bergen, ist ein neuer Anlauf geplant. Die Vorbereitungen seien so weit abgeschlossen, hat der Präsident des Schweizer Schiffsbergevereins, Silvan Paganini, in Romanshorn erklärt.

Wenn nichts schiefgehe, soll das Wrack am Sonntag (26. Mai) aus 210 Metern auf zwölf Meter Wassertiefe gehoben werden. Die letzten Hebe-Leinen seien eingezogen worden. Wann genau die „Säntis“ dann an die Oberfläche geholt werden soll, sei aber noch offen, so Paganini weiter.

Das Dampfschiff "Säntis" ist in dieser historischen Aufnahme auf dem Bodensee zu sehen. Am 2. Mai 1933 wurde es ausgemustert und im See versenkt. Foto: Schiffsbergeverein/dpa

Erster Bergungsversuch Mitte April gescheitert

Der Seitenraddampfer fuhr seit 1892 als Passagierschiff auf dem Bodensee. Das Schiff war am 2. Mai 1933 nach 41 Betriebsjahren ausgemustert und und in der Seemitte zwischen Romanshorn auf Schweizer und Langenargen auf deutscher Seite versenkt worden. Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen.

Benannt war es nach dem Berg Säntis in den Appenzeller Alpen in der Ostschweiz.

Das 48 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs, es konnte 400 Passagiere befördern. Die Nachfolgerin der „Säntis“ war die 1933 gebaute „Zürich“, die noch immer regelmäßig im Kursbetrieb Romanshorn–Lindau eingesetzt wird. Das Wrack ist wegen der Dunkelheit und der Sauerstoffarmut gut erhalten geblieben

Ein erster Versuch, das versenkte Passagierschiff zu bergen, war Mitte April wegen technischer Probleme gescheitert. Die Arbeiten am Wrack konnten laut dem Verein dieses Mal aber erfolgreich abgeschlossen werden.

Hebesäcke sollen Wrack an die Oberfläche bringen

Der Schiffsbergeverein aus dem schweizerischen Romanshorn will das rund 130 Jahre alte Dampfschiff aus 210 Metern Tiefe bergen, restaurieren und anschließend ausstellen. Foto: Schiffsbergeverein/dpa

Das Dampfschiff soll durch Tragseile mit Hebe-Säcken kontrolliert aufsteigen und dann unter der Regie des Vereins abgeschleppt werden. Es soll vor Romanshorn zunächst in zwölf Metern Tiefe abgesetzt werden. Später soll es mithilfe der Hebe-Säcke an die Oberfläche geholt werden. Später soll das Schiff konserviert und eventuell ausgestellt werden.

Der Schiffsbergeverein wurde im Jahr 2023 gegründet. Seit dem erfolgreichen Crowdfunding für die Bergung des Dampfschiffs laufen die Vorbereitungen für die Aktion auf Hochtouren. Der Verein ist gemeinnützig und hat über 40 Mitglieder. Insgesamt sind für die Bergung bisher mehr als 250 000 Euro zusammengekommen.