Rheinmetall trennt sich von der Kolbenproduktion. Foto: dpa/Sophie Brössler

Der Rheinmetall-Konzern trennt sich vom Kleinkolbengeschäft, davon sind auch 460 Mitarbeiter in Neckarsulm betroffen. Der Käufer ist ein Finanzinvestor.

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall verkauft den Kleinkolbenbereich an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Comitans Capital AG. Der Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet, wie Rheinmetall mitteilte. Die Kleinkolben werden in Pkw-Motoren eingesetzt.

Der Kleinkolbenbereich beschäftigt den Angaben zu Folge insgesamt rund 3650 Mitarbeiter und hat Produktionsstandorte in Neckarsulm, in den USA, Mexiko, Brasilien, Tschechien, Japan sowie an zwei Standorten des chinesischen Joint Ventures KSHP in Shanghai und Chongqing. Am Standort Neckarsulm sind vom Verkauf des Kleinkolbenbereichs 460 Beschäftigte betroffen, wie ein Rheinmetall-Sprecher sagte. In Neckarsulm hat Rheinmetall in weiteren Gesellschaften – KS Huayu Alu Tech, Rheinmetall Invent und KS Gleitlager – zusätzlich rund 1300 Beschäftigte.

„Setzen um, was wir angekündigt haben“

Mit dem Verkauf folge Rheinmetall seiner strategischen Zielsetzung, sich – was die zivilen Aktivitäten anbetrifft – künftig auf neue Technologiefelder und alternative Antriebsformen zu konzentrieren. „Wir setzen um, was wir angekündigt haben“, sagte Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger. Anfang 2023 war bereits der Verkauf des Großkolbengeschäfts an die schwedische Unternehmensgruppe Koncentra Verkstads mitgeteilt worden.

Dem Verkauf des Kleinkolbengeschäfts müssen die Behörden noch zustimmen. Der Abschluss der Transaktion wird zum 31. März 2024 angestrebt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Comitans beabsichtigt den Angaben zu Folge, den Kleinkolbenbereich als selbstständiges, unabhängiges Unternehmen mit eigenständiger Organisation unter der Marke Kolbenschmidt Pistons zu führen.