Eine Space-Artist-Illustration der amerikanischen Raumsonde „Voyager 1“. Foto: Caltech/Nasa/JPL

Seit fast 50 Jahren sind die „Voyager“-Raumsonden der Nasa im Weltall unterwegs, inzwischen haben sie sogar unser Sonnensystem verlassen. Aber immer wieder gibt es Zipperlein, erst mit „Voyager 2“, jetzt mit „Voyager 1“.

Nach einem Kommunikationsproblem mit der Raumsonde „Voyager 2“ im vergangenen Jahr sucht die US-Raumfahrtbehörde Nasa nun nach einer Lösung für ein Problem mit deren Zwilling „Voyager 1“. Die Sonde schicke zwar Daten zur Erde, diese seien aber seit November unbrauchbar, heißt es seites der Nasa.

Das liege wohl an einem der drei Computer an Bord von „Voyager 1“. Ein neues Signal, das die Nasa Anfang März zur Sonde schickte, habe nun aber eine andere Antwort gebracht, die möglicherweise Informationen zur Lösung des Problems liefern könne.

24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt

Weil „Voyager 1“ inzwischen aber schon 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist, brauchen Signale mehr als 22 Stunden bis sie ankommen. Deswegen könne es noch etwas dauern, bis das Kommunikationsproblem hoffentlich gelöst werden könne, erklärt die Nasa.

„Voyager 1“ (auf Deutsch: Reisender) war am 5. September 1977 gestartet, „Voyager 2“ bereits am 20. August 1977. Die Sonden sollten Planeten des äußeren Sonnensystems erkunden, flogen schließlich aber weit über die Grenze des Sonnensystems hinaus.

Kontakt zu „Voyager“ geht immer wieder mal verloren

Vorübergehende Kommunikationsprobleme mit den Sonden gab es schon häufiger. Erst im vergangenen Sommer konnte die Nasa den vorübergehend verlorenen Kontakt zur Raumsonde „Voyager 2“ wiederherstellen, nachdem diese ihre Antenne versehentlich zeitweise von der Erde weg orientiert hatte.

Die grafische Darstellung zeigt die amerikanische Raumsonde „Voyager 2“ mit dem Planeten Neptun und seinem Mond Triton. Die Grafik von Space-Artist Don Davis wurde von der Nasa im August 1981 veröffentlicht. Foto: Nasa/Don Davis/dpa
Dies ist ein Handout-Foto aus dem Jet Propulsion Lab in Passadena zeigt die Raumsonde „Voyager 1“. Foto: Uncredited/Jet Propulsion Lab via AP/dpa
„Voyager 2“ wurde am 20. August 1977 in Cape Canaveral zur Erforschung der äußeren Planeten unseres Sonnensystems gestartet. Sie erreichte im Juli 1979 die größte Annäherung an den Jupiter. Foto: Nasa/JPL-Caltech/KSC
Diese von der Nasa zur Verfügung gestellte grafische Abbildung zeigt die Raumsonde „Voyager 2“ mit den wissenschaftlichen Instrumenten: das Magnetometer, das Subsystem der kosmischen Strahlung, das Plasma-Wissenschaftsexperiment, das Instrument der niederenergetischen geladenen Teilchen und die vom Plasmowellen-Subsystem verwendeten Antennen. Foto: JPL-Caltech/Nasa/dpa
„Voyager 2“, die Zwillingsschwester von „Voyager 1“. Foto: JPL-Caltech/Nasa
Eigentlich sollte die „Voyager“-Mission nur vier Jahre dauern. Jetzt währt sie schon ein Vierteljahrhundert und gilt vielen Experten längst als das bisher erfolgreichste Forschungsprojekt der Weltraumbehörde Nasa. Foto: Nasa/JPL-Caltech/KSC

Große Tour durch das Sonnensystem

Die „Voyagers“ hatten 1977 im Abstand weniger Tage ihre „große Tour“ durchs äußere Sonnensystem begonnen und in den folgenden Jahren die Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun besucht. „Voyager 1“ war bereits hinter dem Saturn nach Norden abgebogen, „Voyager 2“ nach dem Besuch des Neptun Richtung Süden.

Nach Jahrzehnten haben sie nun die Grenze der Heliosphäre passiert und sind damit auf dem Weg zu den Sternen.„Die beiden Voyagers werden die Erde überdauern“, betont William Kurth von der Universität von Iowa. „Sie sind in ihren eigenen Umlaufbahnen um die Galaxie für fünf Milliarden Jahre oder mehr. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf irgendetwas stoßen, ist nahezu null.“

„Voyager“: Symbol der Popkultur

„Voyager“ hat es als Markenzeichen des technischen Fortschritts sogar in die zeitgenössische Popkultur gebracht. So taucht im ersten „Star Trek“ Spielfilm von 1980 eine – tatsächlich nie gebaute – sechste „Voyager“-Sonde auf, die nach Kontakt mit extraterrestrischen Leben ein eigenes Bewusstsein entwickelt und auf der Suche nach ihrem Schöpfer ist (mit dpa-Agenturmaterial).