Hamas-Anfrührer Jihia al-Sinwar (Archivbild) Foto: dpa/Mohammed Talatene

Hochrangige Hamas-Mitglieder haben einem israelischen Medienbericht zufolge seit Wochen keinen Kontakt zum Anführer der Islamistenorganisation im Gazastreifen. Darunter auch Jihia al-Sinwar.

Hochrangige Hamas-Mitglieder sollen einem israelischen Medienbericht zufolge bereits seit mehreren Wochen keinen Kontakt mehr zum Anführer der Islamistenorganisation im Gazastreifen haben. Jihia al-Sinwar sei auch nicht an der kürzlich an Israel übermittelten Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag für ein Geisel-Abkommen beteiligt gewesen, berichtete der israelische Sender Kan am Donnerstagabend. Demnach fürchtet Sinwar, sein Versteck im Gazastreifen könne durch Kommunikation entdeckt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Hamas hatte am Mittwoch auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag geantwortet. Sie forderte dabei im Gegenzug für eine weitere Freilassung von Geiseln, dass Israel mehr als 1500 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlässt - unter ihnen 500 Häftlinge, die zu lebenslangen oder sehr langen Haftstrafen verurteilt wurden. Die Hamas pocht zudem weiterhin auf einen Waffenstillstand, was Israel ablehnt. 

Netanjahu weist Hamas-Forderungen zurück

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Forderungen der Hamas zurück. US-Außenminister Antony Blinken sprach von einigen „Rohrkrepierern“, sieht eigenen Angaben zufolge aber Chancen auf einen möglichen Deal zwischen Israel und der Islamistenorganisation für eine Waffenruhe und die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Israel vermutet, dass sich Sinwar im Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält. Das riesige unterirdische System stellt im Gaza-Krieg eine enorme Herausforderung für Israels Armee dar.