Mehr als sieben Millionen Menschen sind dazu aufgerufen, ihre Stimme für die Kommunalwahl in Israel abzugeben. Foto: dpa/Jim Hollander

Israel wählt seit Dienstag die kommunale Vertretung. Wegen des Krieges musste die Wahl mehrfach verschoben werden. Erste Ergebnisse sind am Dienstag zu erwarten.

In Israel hat am Dienstag die zweimal verschobene Kommunalwahl begonnen, die ein Stimmungsbarometer im seit fast fünf Monaten andauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sein könnte. Mehr als sieben Millionen Menschen waren dazu aufgerufen, von 07.00 Uhr (Ortszeit, 06.00 Uhr MEZ) bis 22.00 Uhr die Gemeinderäte in den meisten Teilen Israels, in jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland, Jerusalem und Teilen der annektierten Golanhöhen zu wählen.

Soldaten hatten bereits in der vergangenen Woche ihre Stimmen in speziellen Wahllokalen abgegeben, die in Armeelagern im Gazastreifen eingerichtet worden waren.

Wahl hätte ursprünglich am 31. Oktober stattfinden sollen

In Städten und Dörfern, die an den Gazastreifen oder den Libanon grenzen, wo die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz seit Beginn des Krieges im Gazastreifen fast täglich Raketen auf Israel abfeuert, wurde die ursprünglich für den 31. Oktober angesetzte Wahl auf November des laufenden Jahres verschoben. Fast 150.000 Israelis wurden durch Kämpfe in diesen Gebieten vertrieben.

Die Wahlen waren verschoben worden, nachdem bei dem beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. 

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 29.700 Menschen getötet.

Die ersten Ergebnisse der Kommunalwahl werden für Dienstag erwartet. Sofern nötig findet am 10. März eine Stichwahl statt.