Der 17-jährige Paris Brunner, Nachwuchsstürmer von Borussia Dortmund. Foto: Imago/Beautiful Sports

Borussia Dortmund hat seinen 17-jährigen Stürmer Paris Brunner auf unbestimmte Zeit freigestellt. Einige spekulieren, ob der Nachwuchsspieler überhaupt noch einmal für den BVB auflaufen wird.

Der 17-jährige Paris Brunner gilt als großes Talent im deutschen Fußball. So gewann der Nachwuchsstürmer von Borussia Dortmund zum Beispiel im Sommer die renommierte Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen Spieler seines Jahrgangs (2006). Das ist die höchste und bedeutendste Auszeichnung im Jugendbereich.

Jetzt hat ihn sein Klub allerdings suspendiert. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, wird der Ex-Bochumer, der 2020 nach Dortmund wechselte, „bis auf Weiteres nicht am Spielbetrieb des BVB teilnehmen“. Aber was sind die Gründe für diese rigerose Maßnahme?

BVB hält sich bedeckt

Dazu macht der aktuelle Tabellenvierte der Bundesliga keine Angaben. „Der Verein hat mit der Veröffentlichung alles gesagt, was wir zu diesem Zeitpunkt sagen möchten. Aber es gab einen Vorfall, der uns zu dieser Maßnahme gezwungen hat“, sagte Dortmunds Trainer Edin Terzic am Donnerstag. Weiter wolle er sich nicht äußern. Der BVB habe in seinem knappen Statement am Mittwochabend alles mitgeteilt, was derzeit zu kommunizieren sei, so Terzic weiter.

In dieser Stellungnahme hieß es nur, dass der junge Angreifer „aus disziplinarischen Gründen suspendiert“ sei und „bis auf Weiteres nicht am Spielbetrieb des BVB teilnehmen“ werde. Der 17-Jährige sei ein „herausragend talentierter Spieler, der in der letzten Woche sehr gut mittrainiert hat“, betonte Terzic am Donnerstag.

BVB hat Verantwortung für Brunner

BVB-Vereinssprecher Sven Westerschulze verwies auf das geringe Alter des Kickers.  „Dadurch, dass Paris noch minderjährig ist, haben wir eine Verantwortung dem Spieler gegenüber. Und dadurch, dass er ein 17-Jähriger ist, der in der medialen Wahrnehmung sehr, sehr viel Aufmerksamkeit erfährt, war es uns wichtig, über eine Maßnahme selbst zu informieren, bevor es andere versuchen.“

Wie die Bild-Zeitung oder Sport1 berichten, wurde das suspendierte Nachwuchstalent am vergangenen Donnerstag auf dem Trainingsgelände des BVB in Dortmund-Brackel von seinem Vater Norbert abgeholt. Aufnahmen zeigen den 17 Jahre alten Nachwuchsstürmer, wie er vier Schuhkartons in den Kofferraum eines schwarzen Mercedes packt und sich anschließend davonfahren ließ.

Spekulationen über Gründe für Suspendierung

Für viele sieht das nach einem kompletten Abschied aus. Wie Sport1 in einem Artikel auf seiner Internetseite unter Berufung auf eigene Informationen schreibt, denkt man in Dortmund sogar über einen kompletten Rauswurf des Nachwuchstalents nach.

Ebenfalls schreibt Sport1, die Suspendierung des 17-Jährigen könne auch für die Nationalmannschaft Folgen haben. In zwei Wochen soll Brunner nämlich bei der U17-WM in Indonesien für Deutschland auflaufen. Wie Sport1 wissen will, zieht der DFB nun eine Nicht-Nominierung des Stürmers in Erwägung.

Fragen auch im Netz

Und auf Twitter ist die Suspendierung des Talents ein Thema. Viele wollen wissen, warum es zur Maßnahme des BVB kam.

Eine gesicherte Antwort darauf gibt es nicht, spekuliert wird aber viel. So will ein Nutzer wissen, dass Brunner in den letzten Wochen „Arroganzanfälle“ gehabt und durch Verspätungen aufgefallen sein soll.

Andere sind der Meinung, dass für eine Suspendierung mehr passieren müsse.

Was genau aber vorgefallen ist, bleibt weiter im Unklaren. Nachfragen von Medien bei den BVB-Verantwortlichen blieben bislang unbeantwortet, vermutlich zum Schutz von Brunner, der mit 17 Jahren noch nicht volljährig ist.

Potenzieller Kandidat für Profi-Mannschaft

Der Nachwuchsspieler erhielt nicht nur die Fritz-Walter-Medaille in Gold, sondern wurde mit dem DFB-Team auch U-17-Europameister und legte einen furiosen Start in die neue U-19-Bundesliga-Saison hin. Zuletzt durfte er mit 17 Jahren bei den Profis des BVB mittrainieren. Brunner gilt als potenzieller Kandidat für den Sprung in die Profi-Mannschaft.