Bei der festgenommenen Person handelt es sich offenbar nicht um einen der beiden gesuchten RAF-Terroristen. Foto: dpa/Annette Riedl

Nach der Festnahme der ehemaligen Terroristin Daniela Klette hatten Fahnder wenig später eine weitere Person festgenommen. Nun gibt es einen neuen Stand, ob die Person RAF-Hintergrund haben soll.

Bei der weiteren in Berlin festgenommenen Person handelt es sich nicht um einen der beiden gesuchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg oder Ernst-Volker Staub. Der Mann wurde aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen am Mittwochmorgen in Hannover mitteilte. Die Fahndungsmaßnahmen nach den beiden noch flüchtigen Straftätern dauerten an.

„Zweifelsfrei handelt es sich nicht um einen der beiden noch flüchtigen Straftäter“, teilte das LKA mit. Nach der Festnahme der ehemaligen Terroristin Daniela Klette hatten die Fahnder am Dienstag wenig später in Berlin eine weitere Person festgenommen, wie LKA-Präsident Friedo de Vries erklärt hatte. Es handele sich um einen Mann im „gesuchten Alterssegment“, hatte er gesagt. Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt fahnden seit Jahrzehnten nach den früheren RAF-Terroristen der sogenannten dritten RAF-Generation.

Vor kurzem war am Wuppertaler Hauptbahnhof ein Mann aus einem Zug geholt und festgenommen worden, weil ein Augenzeuge ihn für Staub gehalten hatte. Dieser Verdacht hatte sich nicht bestätigt. Nun konnten die Ermittler jedoch wenige Stunden nach der Festnahme von Klette einen weiteren Fahndungserfolg kommunizieren. 

Die RAF galt über Jahrzehnte als Inbegriff von Terror und Mord

Den Beschuldigten Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg werden unter anderem versuchter Mord sowie eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Die drei tauchten bereits in den 1990er Jahren unter. DNA-Spuren brachten die Ermittler darauf, dass die drei für Raubüberfälle auf Geldtransporte und Supermärkte im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 verantwortlich sein könnten.

Tatorte waren unter anderem Osnabrück, Wolfsburg und Stuhr in Niedersachsen sowie Hagen und Bochum-Wattenscheid in Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu kommen.

Die linksextremistische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) galt in der Bundesrepublik über Jahrzehnte als Inbegriff von Terror und Mord. Insgesamt ermordete die RAF mehr als 30 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt. Opfer waren unter anderem Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Die RAF löste sich 1998 auf. Staub, Klette und Garweg werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Vertreter der Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, und den Treuhand-Chef, Detlev Karsten Rohwedder, umgebracht haben.