Das ZDF-Team trifft sich am Freitag mit dem Dresdner Polizeipräsidenten. Foto: dpa

Journalisten des ZDF und Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar haben sich nach dem umstrittenen Polizeieinsatz am Rande einer Pegida-Demo in Dresden getroffen. Was bei dem Gespräch heraus kam, ist noch nicht bekannt.

Dresden - Nach dem umstrittenen Vorgehen der sächsischen Polizei gegen ein ZDF-Team am Rande einer „Pegida“-Demonstration haben sich die Journalisten am Freitag mit Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar getroffen.

An dem knapp zweistündigen Gespräch nahmen unter anderem auch ein Justiziar des ZDF sowie die ZDF-Moderatorin Ilka Brecht teil. Eine gemeinsame mündliche Stellungnahme nach dem Treffen lehnte ein Polizeisprecher ab, verwies aber auf eine spätere schriftliche Pressemitteilung.

LKA prüft mögliche rechte Verbindungen des Mannes

Hintergrund sind die Vorkommnisse am Rande einer Demonstration, bei der das ZDF-Team in seiner Arbeit behindert worden sein soll. Ein „Pegida“-Demonstrant hatte sich am Rande eines Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag vergangener Woche in Dresden massiv bei einem Kameramann beschwert, das aus seiner Sicht widerrechtlich sein Gesicht gefilmt habe. Daraus ergab sich ein Polizeieinsatz, bei dem das Team, einer von ihnen der Reporter Arndt Ginzel, nach eigenen Angaben rund 45 Minuten lang festgehalten wurde.

Der Mann, der den Einsatz ausgelöst hat, ist Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen. Er hatte sich in seiner Freizeit an der Demonstration beteiligt. Derzeit ist er im Urlaub. Das LKA prüft nach eigenen Aussagen derzeit eine mögliche Verbindung des Mannes in die rechte Szene in Freital.

Zudem laufe eine arbeitsrechtliche Prüfung, sagte LKA-Sprecher Tom Bernhardt. Mögliche Konsequenzen würden aber frühestens nächste Woche und auch „nur bedingt kommuniziert“. Es gelte, die Persönlichkeitsrechte des Mannes zu wahren.