Jewgeni Prigoschin ist laut dem Unternehmen Concord in St. Petersburg beigesetzt worden. (Archivbild) Foto: dpa/Dmitri Lovetsky

Knapp eine Woche nach seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz ist der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, laut der von ihm gegründeten Firma in St. Petersburg beigesetzt worden.

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben der von ihm gegründeten Firma knapp eine Woche nach seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz in St. Petersburg beigesetzt worden. Prigoschin sei im kleinen Kreis „verabschiedet“ worden, erklärte das Unternehmen Concord am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte zuvor erklärt, dass Präsident Wladimir Putin nicht an dem Begräbnis teilnehmen werde.

Die Anwesenheit des Staatschefs sei „nicht vorgesehen“, der Kreml habe „keine genauen Informationen“ über das Begräbnis, erklärte Sprecher Peskow vor Journalisten. In Telegram-Kanälen, die nach eigenen Angaben der Wagner-Gruppe nahestehen, hieß es, die russischen Behörden seien bewusst nicht über die Zeremonie informiert worden. Teilweise war sogar von „Falschinformationen“ die Rede, die gestreut worden seien, um Verwirrung zu stiften.

Putin hatte Prigoschin als „Verräter“ bezeichnet

Putin hatte Prigoschin während des Ende Juni erfolgten Aufstands der Wagner-Söldner als „Verräter“ bezeichnet. Beobachter hatten die Revolte als bisher größte Gefahr für Putins Macht seit dessen Aufstieg an die russische Staatsspitze eingestuft. 

Zu Prigoschins Begräbnis erklärte dessen Unternehmen Concord weiter, wer dem Wagner-Chef die letzte Ehre erweisen wolle, könne zum im Nordosten von St. Petersburg gelegenen Friedhof Porochowskoje kommen.

Das Flugzeug mit Prigoschin an Bord war am vergangenen Mittwoch auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen. 

Kreml streitet Verantwortung ab

Westliche Staaten und die Ukraine halten eine Verwicklung des Kreml für möglich, der Kreml streitet jegliche Verantwortung ab. Putin hatte Prigoschin nach dem Absturz als Mann bezeichnet, der „schwere Fehler“ begangen, aber die „notwendigen Ergebnisse erzielt“ habe.

Am Sonntag hatte das für schwere Straftaten zuständige russische Ermittlungskomitee Prigoschins Tod auf Grundlage „molekulargenetischer Untersuchungen“ bestätigt. Angaben zu möglichen Ursachen für den Absturz seines Flugzeugs machten die Ermittler jedoch nicht.