Weil sie standhielt, konnten viele weiterleben: Die Tür zur Synagoge in Halle, wo ein Attentat im Oktober stattgefunden hat. (Archivbild) Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Der Attentäter hatte sie im Oktober nicht überwinden können: Die Tür der Synagoge in Halle wird im Zuge eines künstlerischen Projekts zum Mahnmal.

Halle - Die Tür der Synagoge in Halle, die das Eindringen eines Attentäters am 9. Oktober verhindert hatte, wird zu einem Mahnmal gestaltet. Die durch Schüsse beschädigte Tür soll abgebaut, ausgetauscht und im Hof der Synagoge ausgestellt werden, teilte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Max Privorozki, am Freitag in Halle mit. Einen entsprechenden Beschluss habe die Repräsentantenversammlung am Mittwochabend getroffen. Vorgesehen sei, die Tür in einem „künstlerischen Projekt“ zu verarbeiten.

Zuvor war auch ein Standort in der Stadt Halle vorgesehen gewesen. Man habe sich aber nun für den Hof entschieden. Zu Einzelheiten des Projekts und zum Zeitplan konnte Privorozki noch keine Angaben machen. Er verwies darauf, dass der Austausch der Tür auch vom Sicherheitskonzept für die Synagoge abhängig sei.

Bei dem antisemitisch und rechtsextremistisch motivierten Anschlag Anfang Oktober in Halle waren eine 40-jährige Frau und ein 20-jähriger Mann erschossen worden. Auf der Flucht verletzte der Täter zwei weitere Menschen schwer. Zuvor hatte der schwer bewaffnete Mann vergeblich versucht, in die Synagoge der Stadt einzudringen. Er scheiterte an der geschlossenen Tür. Zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hatten sich dort zu diesem Zeitpunkt insgesamt 51 Gläubige versammelt.