Mit einer Fotostory machen die Neuntklässler der Freien Evangelischen Schule auf ihr Musikvideo aufmerksam. Foto: z

Schüler der Freien Evangelischen Schule haben gemeinsam ein Musikvideo produziert. Im Juni soll es auf Youtube vertreten, ab Juli in verschiedenen Internetshops erhältlich sein.

Möhringen - Die letzte Schulstunde vor den Sommerferien will einfach kein Ende nehmen. Die Schüler stützen ihre schweren Köpfe. Die Zahlen und Buchstaben, die der strenge Mathematiklehrer Domenikus Maximus Menge an die Tafel schreibt, interessieren niemanden mehr. Dann die Erlösung: die Glocke läutet, die Schule ist zu Ende, die Party beginnt.

Diese Szene kennt nicht nur so mancher aus seiner eigenen Schulzeit. Sie ist auch Teil des Musikvideos mit dem Titel „Endlich Sommerferien“, das neun Neuntklässler der Werkrealschule der Freien Evangelischen Schule (FES) im Fach Wirtschaft und Informationstechnik produziert haben und das im Juni auf Youtube und ab Juli in Internetshops heruntergeladen werden kann. „Man ist schon stolz, wenn man das Ergebnis sieht“, sagt Andreas Reider, einer der Schüler. Auch Sammuel Scott Davis hat der Dreh „viel Spaß gemacht“.

Stefan Waidelich hat den Song geschrieben

Die Idee für das Projekt „Ab in die Charts“ hatte Stefan Waidelich vor zwei Jahren. Der Lehrer unterrichtet an der FES Sport, Musik, Mathematik, Religion sowie Wirtschaft und Informationstechnik. Und: er war Mitglied der christlichen Popgruppe Normal Generation?, die in den 90er-Jahren und Anfang dieses Jahrhunderts mehrere Alben veröffentlicht und 2002 beim Vorentscheid des Eurovision Song Contests aufgetreten ist.

Waidelich hat den Song für das Video geschrieben und feilte mit den Schülern an der einen oder anderen Passage, ehe es darum ging, gemeinsam ein Drehbuch zu schreiben. „Was ein Drehbuch ausmacht, das hat ihnen Christopher Caldwell erklärt“, sagt Waidelich. Caldwell ist Student der audiovisuellen Medien und Mitglied im Netzwerk Just be creative, kurz JBC. Der Verein unterstützt junge kreative Menschen. Caldwell hat die Schüler begleitet, das Video gedreht und geschnitten. Das Büro Spoon Design hat das Cover entworfen.

Schüler hatten für den Dreh zwei Tage schulfrei

Schnell waren sich die Schüler über den Plot einig, ein gnadenloser Mathematiklehrer, jede Menge Schüler und zwei Sänger mussten her. „Dafür haben wir ein Casting veranstaltet“, sagt Andreas Reider. Die Wahl fiel auf Christian Al-Masoud und Caroline Meixner. Schüler studierten einen Tanz ein, eine Drehgenehmigung für das Möhringer Freibad wurde eingeholt und zusätzliche Schüler wurden mobilisiert. Im Mai vergangenen Jahres hatten die Schüler dann zwei Tage lang schulfrei, als im Möhringer Freibad gedreht wurde. Lehrer Stefan Waidelich versteht das Projekt vor allem auch als Vermarktungsexperiment. Die Jugendlichen sollten in der Praxis lernen, wie sie ein Produkt an den Mann bringen, wie sie Werbung dafür machen und wie sie kalkulieren müssen. „Das Video kostet 1000 Euro “, sagt Reider. Der Verein JBC hat der Gruppe ehrenamtlich unter die Arme gegriffen.

Finanzielle Unterstützung bekommen die Nachwuchsunternehmer von der BW Bank, der Bäckerei Schrade und der Firma Sanitär Pollich. Für die noch fehlenden 200 Euro sind die Schüler weiterhin auf der Suche nach Sponsoren. „Die Kosten fallen für das Marketing an“, so Waidelich. Und Laura Grassi verrät: „Wenn wir Gewinn machen, wollen wir ein soziales Projekt auf den Philippinen unterstützen.“

Noch im Mai sollen die Pressemappen verschickt werden

Um eine möglichst breite Öffentlichkeit über ihren Song zu informieren, haben die Jugendlichen zudem Radiosender, Printmedien und das Fernsehen kontaktiert. „Das hat am Anfang ganz schön Überwindung gekostet“, sagt Nick Menacher. Noch in diesem Monat sollen die Pressemappen verschickt werden, sie werden von einer professionellen Firma vervielfältigt. Außerdem haben die Schüler ihr Video bei Filmwettbewerben eingereicht und eine Facebook-Seite aufgebaut. „Sobald der Song im Internet ist, werden wir das posten und die Schüler mobilisieren“, sagt Waidelich.

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