Jara Buczynski als Alex Owens in „Flashdance“ Foto: picture alliance / Axel Heimken

Die Musical-Adaption des Achtziger-Jahre-Filmhits „Flashdance“ setzt auf dynamische Tanzszenen.

Stuttgart - Ein hübsches Mädchen träumt von einer Karriere als Tänzerin und arbeitet als Schweißerin. Adrian Lynes „Flashdance“ war einer der großen Leinwanderfolge der 1980er Jahre, ein explosiver Tanzfilm, ein Märchen von harter Arbeit und von Träumen, die schließlich wahr werden. Der Soundtrack zum Film verdrängte Michael Jacksons „Thriller“ vom ersten Platz der Hitparaden. Unvergessen ist jene Tanzszene, in der Jennifer Beals sich tanzend auf einen Stuhl wirft, Wasser auf ihre Brust prasselt und in Tausenden Tropfen in den dunklen Raum hinausgeschleudert wird.

Natürlich fehlt diese Szene auch in der Musical-Adaption des Filmes nicht, die am Dienstagabend in der Porsche-Arena gastiert hat. Alex Owens, die tanzende Schweißerin, wird zuletzt ihre eigene Choreografie tanzen, wird die Aufnahmeprüfung einer klassischen Tanzakademie bestehen. 2018 startete „Flashdance“ als Tourneeproduktion in Deutschland. Bis zu 23 Darsteller tanzen über eine Bühne, die stählerne Treppenkonstruktionen mit großflächigen Bildwänden verbindet, auf denen die Backsteingebäude, Nachtklubs und Skylines erscheinen, die schon im Film Dekor waren.

Das Musical verzichtet fast ganz auf sanfte, bonbonfarbene Ironie

Das Musical setzt auf dynamische Tanzszenen, auf Musik, die eigens für die Bühnenfassung komponiert wurde, will die Geschichte von Alex und ihrem Traum ein wenig überzeugender und glaubwürdiger erzählen. Jara Buczynski spielt die Alex, trägt das Musical in Jeans und dunkel kariertem Flanellhemd, strahlt und tanzt voller Energie.

Rund 1800 Besucher haben das Musical „Flashdance“ am Dienstagabend in der kaum gefüllten Porsche-Arena gesehen und sich vielleicht auch ein wenig amüsiert über Nick Hurley (Kim David Hammann), den wohlsituierten Liebhaber von Alex, und seine Vorliebe für Sportwagen aus Zuffenhausen.

„Flashdance – das Musical“ verzichtet fast ganz auf die sanfte, bonbonfarbene Ironie, mit der die 1980er Jahre derzeit wiederentdeckt werden. Einmal jedoch schickt das Musical sein Publikum zurück in seine Jugend, mit einem Song, der mit dem Film „Flashdance“ eigentlich gar nichts zu tun hat: Da vibrieren übergroße Lautsprecher auf den Leinwänden, Joan Jetts „I love Rock‘n’Roll“ röhrt durch die Halle, und eine Girl-Group spielt auf der Bühne mit scharfen Luftgitarren.