Die Straße, die Zsobok mit dem Umland verbindet, wird am 16. Juli eingeweiht. Foto: Archiv

Der Förderverein Kinderheim Zsobok will weiter die Projekte in dem rumänischen Dorf unterstützen. Das ist der Tenor der Mitgliederversammlung.

Murr/Erdmannhausen - Der Verein ist intakt, die Kasse in Ordnung, die wichtigen Felder für die Arbeit in Zukunft sind geklärt – so hat der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch in der Hauptversammlung des Fördervereins Kinderheim Zsobok die Situation beschrieben und Entlastung des Vorstands beantragt. Diese wurde einstimmig erteilt. Mit der Wahl von Wolfgang Horlacher zum Schriftführer waren damit die Weichen für die weitere Arbeit gestellt, die – wie der Vorsitzende Günther Burk bekräftigte – voll auf das Wohl der Kinder ausgerichtet ist. Bei der Begrüßung hatte Günther Burk auf große Veränderungen hingewiesen, denen das Dorf und die Kirchengemeinde als Trägerin des Kinderheimes ausgesetzt sei.

Die Kirchengemeinde sucht derzeit einen neuen Pfarrer, die politische Gemeinde einen neuen Bürgermeister. Für dieses Amt hat Gál Maté Istvan – wichtiger Mann in Zsobok – den Hut in den Ring geworfen. Die Wahl wird am 6. Juni stattfinden. Für das vakante Pfarramt hat sich – wie Günther Burk berichtet hat – bereits ein 24 Jahre alter Pfarrer gefunden, der jetzt von der Gemeinde genauer unter die Lupe genommen wird. Ohne die Molnars –  so Burk im Förderverein – würde es das Kinderheim nicht geben. Der Theologieprofessor Janos Molnar steht für den Bau des Kinderheimes, dessen Trägerschaft bei der Kirchengemeinde und bei der bisherigen Pfarrerin Irma Molnar gelegen ist.

Die Aktion „Eine Straße für Zsobok“ stand vor Jahren am Anfang der Rumänienhilfe aus den Gemeinden Erdmannhausen, Freiberg und Murr nach Siebenbürgen, zunächst nach Köseplac, dann nach Zsobok, nachdem Pfarrerin Molnar diese Kirchengemeinde mit der ungarischen Bevölkerung übernommen hat. Dann entstand das Kinderheim, für das der Förderverein gegründet wurde. Zum zweiten Mal soll die inzwischen geteerte Straße jetzt am 16. Juli mit einem großen Dorffest eingeweiht werden.

Nach der „Straße für Zsobok“ stand jetzt in der Mitgliederversammlung die Aktion „ein Auto für Zsobok“ zur Debatte, die von der Marbacher Zeitung initiiert wurde. Angestoßen wurde die Aktion aufgrund der Ehrung des Vorsitzenden Günther Burk mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Nach einigen Irritationen im Verein über die Nutzung gab dieser jetzt offiziell grünes Licht für die Aktion, die derzeit einen Spendenstand von 15 600 Euro erreicht hat. Das Fahrzeug soll zum Transport zwischen dem Vereinsstandort und Zsobok eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang wurde in der Versammlung darüber diskutiert, ob Geld- oder Sachspenden nützlicher seien. Es wird wohl weiterhin beim „sowohl als auch“ bleiben, wobei die Gelder vom Förderverein streng kontrolliert werden sollen, im Übrigen aber mit dem notwendigen Vertrauen gehandelt werden soll.

Der Kassier Steffen Ringer gab einen detaillierten Kassenbericht, der korrekte Kassenführung und ein gesundes Kassenwesen signalisierte, was auch der Kassenprüfer ihm bestätigte.

Die Mitgliederversammlung sprach sich für eine projektbezogene Arbeit mit konsequentem Projektmanagement aus. Der Vorstand bat um Projektideen zu Gunsten der Kinder. Stichworte wie Sprachenförderung, psychologische Hilfe und Möglichkeiten von Physiotherapie fanden sich in den Diskussionsbeiträgen.

Abgesehen von der Straßeneinweihung stehen für dieses Jahr weitere Hilfstransporte, der Weihnachtsmarkt in Erdmannhausen mit dem Verkauf von Tischdecken und die Weihnachtspäckchen-Aktion auf dem Programm des Fördervereins, der weiterhin an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung appelliert. „Wir sind dankbar für jede Hilfe“ ließ der Vorsitzende verlauten und merkte an, dass dem gemeinnützigen Verein ein weites Feld zur Hilfeleistung offen stehe. Man wolle in Sorge um die Kinder einen Schritt nach dem anderen machen.

„Wir sind sehr dankbar, dass der Förderverein hinter uns steht“ schreiben die Zsoboker Verantwortlichen in einem Brief an den Verein, in dem sie sich vor allem auch dafür bedanken, dass der Förderverein den Kindern jedes Jahr eine Woche weg vom Heim schenkt – die Fahr geht dabei in die Nähe eines Freibades.