Eine schöne Haut ist nicht selbstverständlich, denn die Haut ist das größte Organ des Körpers und reichlich äußeren Einflüssen ausgesetzt. Foto: Shutterstock/ Ground Picture

Periorale Dermatitis, auch Mundrose oder Stewardessenkrankheit genannt, zeigt sich durch einen roten Ausschlag im Gesicht, meist im Bereich um den Mund. Wie diese Hautkrankheit entsteht und wie man die Mundrose wieder loswird, gibt es hier im Überblick.

Viel hilft nicht immer viel – in manchen Fällen kann sich zu viel und falsche Gesichtspflege negativ auf das Hautbild auswirken. Denn Überpflege mit ungeeigneten Produkten schwächt die natürliche Hautbarriere und heißt so unerwünschte Keime willkommen. Zeigt sich ungewohnter roter Ausschlag um den Mundbereich, kann es sich um Mundrose – die sogenannte periorale Dermatitis – handeln. Wodurch diese Hautkrankheit entsteht und wie man sie behandeln kann, erfahren Betroffene im Folgenden.

 

Das Krankheitsbild der Perioralen Dermatitis

Die sogenannte periorale Dermatitis ist ein entzündlicher Hautausschlag, der im Gesicht, vorwiegend um den Mund herum ausbricht. Bei schlimmeren Verläufen kann der Ausschlag auch andere Bereiche des Gesichts, wie Augen oder Augenlider oder auch das gesamte Gesicht betreffen. In den häufigsten Fällen tritt diese Hautkrankheit bei Frauen zwischen 16 und 45 Jahren auf. Betroffene dieser Hautkrankheit bemerken eine trockene und brennende oder spannende Haut. In der Regel sind die betroffenen Bereiche rot geschuppt und geschwollen. Zusätzlich tritt ein unangenehmes Jucken auf. Auch kleine Papeln oder gar entzündliche Eiterbläschen können auf der Haut entstehen.

Mundrose: Wieso bekommt man Periorale Dermatitis?

Gänzlich bekannt sind die Ursachen für den Ausbruch von Mundrose nicht, jedoch nimmt man an, dass unter anderem eine Überpflege der Gesichtshaut zum Ausbruch perioraler Dermatitis führen kann. Trägt man zu häufig ungeeignete Gesichtspflege auf die Haut auf, kann das die natürliche Hautbarriere stören und langfristig beeinträchtigen. Dadurch kommt es zum Feuchtigkeitsverlust der Haut, da diese die Flüssigkeit nicht mehr richtig speichern kann, was Trockenheits- und Spannungsgefühle zur Folge hat. Hier dürfen Betroffene nicht in den Teufelskreis gelangen, die trockene, angegriffene Haut mit noch mehr Feuchtigkeitscremes behandeln zu wollen, da dies die Symptomatik weiter verschlimmern wird.

Schreitet der Verlauf voran, entstehen zusätzlich Entzündungen und eine periorale Dermatitis. Auch eine lokale Anwendung von sogenannten Glukokortikoiden kann die Beschwerden auslösen oder verschlimmern, ebenso wie Stress und Hormonstörungen. So tritt die Mundrose in vielen Fällen erstmals während der Schwangerschaft auf oder während der Einnahme der Anti-Babypille. Vorsicht ist auch bei intensiver Sonneneinstrahlung und künstlichem UV-Licht geboten. Das Tragen medizinischer Gesichtsmasken kann ebenfalls ein Auslöser für die Entstehung von Mundrose sein.

Bekämpfung der Hautkrankheit: Wie kriegt man Periorale Dermatitis weg?

Die Therapiemöglichkeiten unterscheiden sich von Betroffenem zu Betroffenem. In vielen Fällen wird in erster Linie eine sogenannte Null-Therapie empfohlen. Dabei müssen alle bisher verwendeten Pflegeprodukte für das Gesicht abgesetzt werden. Es ist möglich, dass sich die Beschwerden akut verschlimmern, bevor sie nachlassen. Leichte Verläufe von perioraler Dermatitis benötigen häufig keine weitere Therapie, die über die Null-Therapie hinausgeht. Innerhalb weniger Wochen sollten die Beschwerden abklingen.

Eine weitere Option ist die sogenannte topische Therapie, bei der mit speziellen Cremes und Salben gearbeitet wird. Hierbei gibt es jedoch keinen allgemeinfunktionierenden Standard, da die Wirksamkeit der Stoffe nicht ausreichend belegt ist. In einigen Fällen kann man versuchen, die periorale Dermatitis lokal mit Antibiotika zu behandeln. Bei einem starken entzündlichen Verlauf kann auch die Behandlung mit Calcineurinhemmern in Betracht gezogen werden. Auch Therapien mit Vitamin-A Derivaten oder Azelainsäure können erfolgreich Linderung bringen.

In manchen Fällen reicht eine Null- oder topische Therapie nicht aus, weshalb die Einnahme von Tabletten als systemische Antibiose nötig sein kann.

Was sollte man bei Perioraler Dermatitis nicht essen?

Auch eine ungesunde Lebensweise kann ein Auslöser oder ein Faktor zur Verschlimmerung der Mundrose sein. Wer in großen Mengen Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol oder Nikotin zu sich nimmt und bei wem nur wenig Obst und Gemüse auf dem Teller landet, ist gefährdeter an der perioralen Dermatitis zu erkranken, denn regelmäßiger Konsum dieser Produkte schwächt die natürliche Hautbarriere nachhaltig. Grundsätzlich erhöhen allergische Reaktionen im Körper die Belastung für die Haut. Um langfristig vorzubeugen, lohnt sich also auch ein Test, um Nahrungsmittelallergien auszuschließen.

Wie lange kann Periorale Dermatitis dauern?

In der Regel heilt die periorale Dermatitis innerhalb weniger Wochen ab, werden die Empfehlungen der Ärzte strikt befolgt und die Therapien eingehalten. Jedoch kann die Hautkrankheit in Schüben immer wiederkehren.

Warum kommt Periorale Dermatitis immer wieder?

In vielen Fällen verläuft die Mundrose chronisch, was bedeutet, dass die Hautkrankheit auch nach dem Abheilen in Schüben immer wieder auftreten kann. Besonders wenn nach Therapieende wieder übermäßig gepflegt wird, kann dies der Fall sein. Hier empfiehlt es sich nach erstmaligem Ausbruch langfristige Tipps zur Gesichtspflege beim Dermatologen zu erfragen.