Rennfahrer haben keinen Blick für den Zauber des Sonnenuntergangs in Afrika – sie kämpfen auf dem Kurs von Kyalami um die Nüchternheit von Hundertsteln. Foto: Porsche/Jürgen Tap

1993 fand das letzte internationale Autorennen in Südafrika statt, Unternehmer Toby Venter hat die marode Strecke gekauft und modernisiert. Nun findet die Wiedergeburt der Rennstrecke Kyalami statt.

Johannesburg - Kyalami weckt große nostalgische Gefühle. Hier habe ich als junger Bursche die ersten Rennen erlebt, hier habe ich die ersten Runden auf dem Rennkart gedreht, hier habe ich den Großen Preis von Südafrika 1975 in der Formel 1 gewonnen.“ Jody Scheckter, der prominenteste Rennfahrer aus Südafrika, der einzige Formel-1-Weltmeister aus Afrika, ist eng verbunden mit der Strecke im Norden von Johannesburg. Seine Landsleute waren stolz auf ihren Champion, doch 1980 trat Scheckter mit 30 Jahren zurück. Die Formel 1 machte zwar bis 1993 in Kyalami ihre Stopps, doch mit dem Ende der Apartheid stürzte das Land in ein Loch aus gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Problemen, so dass Motorsport am Kap zur luxuriösen Spielerei der Reichen wurde. In Kyalami trafen sich nur Fahrer aus nationalen Serien, mehr und mehr Gras spross an den Randsteinen, Sand wehte über den Asphalt, Boxengebäude und Tribünen verwitterten. 20 Jahre nach dem letzten Formel-1-Gastspiel war der Streckenbetreiber pleite, die Banken boten Kyalami 2014 zum Verkauf.