Nicht alle Erwachsenen, die sich Kindern nähern, haben gute Absichten. Foto: picture-alliance/ ZB/Jörg lange

In Kleinglattbach hat ein Mann eine Achtjährige auf einem Schulhof missbraucht. Ist er derselbe, der sich schon im April vor mehreren kleinen Mädchen entblößt hat?

Mitte April wurde der nur knapp 5000 Einwohner zählende Stadtteil Kleinglattbach (Kreis Ludwigsburg) , eigentlich ein ruhiges Dorf, erstmals in Unruhe versetzt. Ein Unbekannter hatte sich dort an zwei verschiedenen Tagen vor insgesamt drei kleinen Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren entblößt und sie, wie es die Polizei formulierte, „auf anzügliche Weise angesprochen.“ Nun folgte ein weiterer, deutlich schwererer Vorfall: Laut Polizei überquerte eine Achtjährige am Montag gegen 16.45 Uhr den Pausenhof der Realschule, als sie dort von einem Mann angesprochen und sexuell missbraucht wurde. Das Kind konnte schließlich wegrennen. Gegen 18 Uhr sprach vermutlich derselbe Mann zwei zwölfjährige Mädchen im Bereich eines Einkaufsmarktes in der Wilhelmstraße an und äußerte sich ihnen gegenüber sexuell anstößig, daraufhin rannten sie davon.

Was auffällt, ist die sehr ähnliche Täterbeschreibung durch die Kinder. Beim ersten Vorfall am Freitag, 12. April, wurde der unbekannte Mann so beschrieben: Etwa 1,80 Meter groß, 20 bis 30 Jahre alt, dunkle Augen, rotbrauner Bart, kurze braune Haare. Am Freitag trug er eine kurze braune Arbeitshose und ein graues Shirt, am Sonntag eine sandfarbene Cargohose in Dreiviertellänge mit Seitentaschen. Am Sonntag hatte er lediglich die Kleidung gewechselt und trug dann eine sandfarbene Cargohose in Dreiviertellänge mit Seitentaschen sowie eine schwarze Schildmütze.

Die Polizei prüft einen möglichen Zusammenhang

Am Montag nun folgende Beschreibung: Der Mann ist 20 bis 30 Jahre alt, hat braune Haare, er trug kurze braune oder beige Cargohose und eine graue Regenjacke. „Wir haben diese Ähnlichkeit auf dem Schirm und prüfen im Rahmen der Ermittlungen, ob es sich um dieselbe Person handelt“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber dieser Zeitung. Es sei jedoch noch zu früh, um das sagen oder ausschließen zu können.

Hinzu komme, dass Kinder als Hauptzeugen grundsätzlich „schwierig“ seien, weil sie beispielsweise das Alter von Erwachsenen schwer einschätzen könnten. Was genau die Polizei in dieser Angelegenheit unternehme, könne man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Aber: „Alle erforderlichen Maßnahmen werden getroffen, wir sind in Kooperation und im Austausch mit der Stadt und den Schulen“, versicherte der Polizeisprecher.