In Greifswald wurde eine zerstückelte Leiche gefunden. Foto: dpa/Stefan Sauer

Nach einem grausigen Fund in einer Greifswalder Wohnung sind noch viele Fragen ungeklärt. Ein Mann ist laut Polizei umgebracht und zerstückelt worden. Zwei Männer sind in Haft. Das Motiv ist unklar - wie auch die Identität des Opfers.

Blauer Himmel erstreckt sich am Montagmorgen über den Plattenbauten im Südosten Greifswalds. Die Bäume sind herbstlich gefärbt. Nichts deutet in dem Wohngebiet im Nordosten Deutschlands auf den grausigen Fund hin, den Polizisten am Wochenende in einer der Wohnungen gemacht haben. Am Samstagabend hatten sie eine zerstückelte Leiche gefunden.

„Was passiert ist, das war schon ziemlich ersichtlich“, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass der noch nicht abschließend identifierzierte Mann in der Wohnung umgebracht worden sei - „und dann die Leiche zerstückelt wurde“.

Die Polizei wisse zwar, wie die der Mann umgebracht wurde, könne dies aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Es sei dann versucht worden, auch mithilfe weiterer Menschen die Leiche wegzuschaffen.

Dadurch wurde die Polizei auf die Tat aufmerksam. Nach früheren Angaben meldeten sich bei ihr zwei Männer, die gebeten worden seien, beim Abtransport eines Getöteten zu helfen. Die Leiche befinde sich in Einzelteile zerlegt in einer Wohnung. Es gebe Fotos. Beamte waren daraufhin zu der angegebenen Wohnung gefahren.

„Es waren sehr viele Einzelteile“

„Es waren sehr viele Einzelteile“, hatte eine Polizeisprecherin am Wochenende gesagt. Ein 27 Jahre alter Tatverdächtiger sei sofort festgenommen worden, der andere, ein 28-Jähriger, habe fliehen können, sich aber am Sonntag gemeldet und auf einem öffentlichen Parkplatz widerstandslos festnehmen lassen. Vorsichtshalber waren laut Polizei auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes angefordert worden.

Beide sind mittlerweile in Haft. Das Motiv sei weiterhin unklar, sagte die Polizeisprecherin am Montag. Die beiden Deutschen seien der Polizei vielfach bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung. Man gehe auch davon aus, dass sich Opfer und Tatverdächtige kannten. „Inwiefern, wie eng, wodurch, wissen wir noch nicht. Aber wir gehen im Moment nicht davon aus, dass da jetzt jemand völlig Fremdes in die Wohnung gelockt wurde.“ Die Tatverdächtigen und die Männer, die wegen des Abtransports kontaktiert worden waren, kannten sich laut Polizei auf jeden Fall.

Die Polizei geht davon aus, dass sich die Gewalttat bereits am Freitag ereignete. Bei der Klärung der genauen Identität des Opfers setzt sie auf die Rechtsmedizin etwa durch den Abgleich von Fingerabdrücken. Mit einem Ergebnis sei in den kommenden Tagen zu rechnen, sagte die Polizeisprecherin.