Markus Lanz talkt von Dienstag bis Donnerstag im ZDF. Foto: Markus Hertrich/ZDF/dpa

Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Das sind die aktuellen Gäste.

Markus Lanz diskutierte in seiner gleichnamigen Talkshow am Donnerstagabend mit seinen Gästen zu später Stunde über die Europawahl, das schlechte Abschneiden der SPD bei dieser sowie mögliche Gründe für das Wahlverhalten junger Menschen

Das waren die Themen und Gäste am 13. Juni um 23:15 Uhr im ZDF:

  • Saskia Esken, SPD-Co-Vorsitzende - Die Politikerin nimmt Stellung zu den Ursachen der Schlappe ihrer Partei bei der Europawahl. Außerdem erläutert sie, welche Lehren daraus gezogen werden sollen.
  • Michael Bröcker, Journalist - Er kritisiert den Umgang der SPD mit deren Wahlniederlage. „Es wäre am logischsten, wenn Kanzler Scholz die Vertrauensfrage stellen würde“, meint der Chefredakteur von „Table.Media“.
  • Rüdiger von Fritsch, Ex-Botschafter - Was der Ausgang der EU-Wahl für den europäischen Umgang mit der Ukraine und Russland bedeutet, analysiert der frühere deutsche Botschafter in Moskau. 
  • Simon Schnetzer, Jugendforscher - In den letzten Jahren hat er diverse Jugendstudien durchgeführt. Er schildert, wie sich Ängste und Sorgen junger Menschen im Wahlverhalten niederschlagen.
  • Britta Hilpert, ZDF-Korrespondentin - Die Leiterin des ZDF-Studios Wien zieht eine Bilanz der Europawahl in Österreich. In Deutschlands Nachbarland wurde die rechtspopulistische FPÖ erstmals stärkste Kraft bei einer landesweiten Wahl. 

ZDF-Mediathek: Lanz gestern

Hintergrund: Bei der Europawahl am vergangenen Sonntag hatten alle Ampel-Parteien Verluste verbucht: Am stärksten verloren die Grünen im Vergleich zur vorherigen Wahl von 2019. Die SPD fuhr ihr schlechtestes Wahlergebnis bei einer Europawahl überhaupt ein. Und auch die FDP blieb weit hinter den Zustimmungswerten, die sie noch bei der Bundestagswahl 2021 hatte. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz rief die drei Parteien als Konsequenz aus den Ergebnissen bereits zur Zusammenarbeit auf.

„Das Wahlergebnis war für alle drei Regierungsparteien schlecht“, sagte Scholz nach einem Treffen mit dem Präsidenten Chiles, Gabriel Boric, in Berlin. „Keiner ist gut beraten, der jetzt einfach zur Tagesordnung übergehen will. Gleichzeitig geht es aber auch darum, dass wir unsere Arbeit machen, dafür zu sorgen, dass unser Land modern wird, dass es vorankommt.“ Man müsse sich nun darauf vorbereiten, „dass die Zustimmung immer größer werden wird, sodass man auch bei der nächsten Bundestagswahl die Ergebnisse dieser Arbeit zur Wahl stellen kann.“ 

Die Frage, welche Verantwortung er selbst für die Wahlniederlage trägt, beantwortete Scholz nicht. Mit 13,9 Prozent hatte seine SPD am Sonntag das schlechteste Ergebnis eingefahren, seit sie 1891 erstmals unter diesem Namen bei einer gesamtstaatlichen Wahl antrat. Im Wahlkampf hatte sich der Kanzler bewusst in die erste Reihe gestellt, ließ sich an der Seite von Spitzenkandidatin Katarina Barley plakatieren und trat auf mehreren Großveranstaltungen als Top Act auf. Das Wahlergebnis geht deshalb auch auf sein Konto. 

Nach dem schlechten Abschneiden der SPD bei der Europawahl hatte der frühere bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber am Montagaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefordert, sich der Vertrauensfrage im Bundestag stellen. „Es ist für mich eine Frage der Hygiene“, sagte Stoiber. Wenn man als Bundeskanzler mit 14 Prozent aus einer bundesweiten Wahl hervorgehe und „riesige Aufgaben“ zu bewältigen habe, dann reiche das nicht aus. 

Seit 2008 wird die Talkshow von Markus Lanz im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung des gebürtigen Südtirolers wird von Dienstag bis Donnerstag in einem Hamburger Fernsehstudio aufgezeichnet und am späten Abend im ZDF ausgestrahlt – oft zeitversetzt, manchmal auch live. Die Sendezeit liegt meist bei 23.15 Uhr - kann aber je nach Rahmenprogramm auch variieren. Die Lanz-Videos sind in der Mediathek des ZDF abrufbar.