Markus Lanz talkt von Dienstag bis Donnerstag im ZDF. Foto: Markus Hertrich/ZDF/dpa

Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Das sind die aktuellen Gäste.

Markus Lanz diskutierte in seiner gleichnamigen Talkshow am Mittwochabend mit seinen Gästen zu später Stunde über den Sieg der Europäischen Volkspartei bei der Europawahl, die von Präsident Macron ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich sowie den Rechtsruck in Europa. 

Das waren die Themen und Gäste am 12. Juni um 23:30 Uhr im ZDF:

  • Manfred Weber, EVP-Chef - Er äußert sich dem Sieg der Europäischen Volkspartei bei der Europawahl zu möglichen Koalitionsbündnissen und dem Anspruch seiner Partei, die Kommissionspräsidentin zu stellen.
  • Ulrike Herrmann, Journalistin - Sie blickt auf die Ursachen des Rechtsrucks in Europa. Auch analysiert die „taz“-Politikexpertin die damit verbundenen migrations-, wirtschafts- und sicherheitspolitischen Fragen.
  • Herfried Münkler, Politologe - Der Bestsellerautor sagt: „Der eigentliche Sieger dieser Wahl ist Putin." Zudem äußert er sich zur Rolle der Angst als ein Faktor für das geänderte Wahlverhalten der Bürger.
  • Ulf Röller, ZDF-Korrespondent - Der Leiter des ZDF-Studios Brüssel macht zugeschaltet aus Süditalien eine Nachlese zur EU-Wahl und gibt einen Ausblick auf den G7-Gipfel, der morgen in Borgo Egnazia startet.

ZDF-Mediathek: Lanz gestern

Hintergrund: Rechte Parteien haben bei der Europawahl in mehreren Ländern große Erfolge erzielt. In Italien lag die Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) der rechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Sonntag klar vorn. In Frankreich gewann die Partei Rassemblement National von Marine Le Pen und in Österreich wurde die rechte FPÖ stärkste Kraft. Hierzulande erzielte die AfD ihr bislang bestes Ergebnis und kam hinter der Union auf Platz zwei.  

Nach den Zugewinnen sortiert sich das Rechtsaußen-Lager im Europaparlament neu: Die französische Rechtspopulistin Le Pen trifft sich am Mittwochnachmittag (ab 17 Uhr) in Brüssel mit dem italienischen Lega-Chef Matteo Salvini und anderen Politikern der Fraktion Identität und Demokratie (ID). "Die Anführer der ID-Fraktion treffen sich in Brüssel, um die Lage nach den Europawahlen zu erörtern", so die Lega am Dienstagabend im Messengerdienst Whatsapp. Dabei gehe es um ein möglichst "breites Mitte-rechts-Bündnis". Le Pens Partei Rassemblement National (RN) bestätigte das Treffen am Mittwoch ebenfalls. Mit Abstand stärkste Fraktion im neu gewählten EU-Parlament bleibt allerdings die Europäische Volkspartei (EVP) um CDU und CSU mit nun 186 Sitzen (plus zehn).

Ursula von der Leyen, ihre Spitzenkandidatin und EU-Kommissionspräsidentin, hatte einer Zusammenarbeit mit "Freunden" von Kreml-Chef Wladimir Putin und Feinden der Rechtsstaatlichkeit eine Absage erteilt. Eine Zusammenarbeit mit der Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) der italienischen Regierungschefin Meloni schloss sie dagegen nicht aus. 

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Sonntag als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Wahl und den haushohen Sieg der Rechtsnationalen die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen der französischen Parlamentskammer in zwei Durchgängen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt. Um Macrons Präsidentenamt geht es dabei nicht.

Am Mittwochmittag rief er dann Sozialdemokraten, Konservative und Grüne auf, mit seinem Mitte-Lager zur Bildung einer künftigen Regierung zusammenzuarbeiten. Es gebe den Willen zur Zusammenarbeit mit allen, die sich nicht in den Bündnissen der extremen Linken und Rechten wiederfänden, sagte Macron am Mittwoch in Paris. „Es ist diese Neugründung des politischen Lebens, zu der ich jetzt mit großer Demut und Entschlossenheit aufrufe.“

Der französiche Präsident warnte in der nach der überraschenden Auflösung der Nationalversammlung am Sonntag vor der Gefahr durch das extreme linke und rechte Lager. Die Blöcke seien sich bei keiner Zukunftsfrage einig und könnten keine regierungsfähige Mehrheit bilden. „Ich glaube fest, dass nur die politischen Kräfte, die heute die Präsidentenmehrheit bilden, die Fähigkeit haben, ein kohärentes, realistisches und zukunftsweisendes Regierungsprojekt voranzubringen“, sagte Macron. 

Seit 2008 wird die Talkshow von Markus Lanz im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung des gebürtigen Südtirolers wird von Dienstag bis Donnerstag in einem Hamburger Fernsehstudio aufgezeichnet und am späten Abend im ZDF ausgestrahlt – oft zeitversetzt, manchmal auch live. Die Sendezeit liegt meist bei 23.15 Uhr - kann aber je nach Rahmenprogramm auch variieren. Die Lanz-Videos sind in der Mediathek des ZDF abrufbar.