Markus Lanz talkt von Dienstag bis Donnerstag im ZDF. Foto: Markus Hertrich/ZDF/dpa

Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Das sind die aktuellen Gäste.

Markus Lanz diskutierte in seiner gleichnamigen Talkshow am Donnerstagabend mit seinen Gästen zu später Stunde unter anderem über die Europawahl, die in einigen europäischen Ländern bereits begonnen hat. Außerdem geht es um das Verhältnis von Europa und China sowie das Thema Abschiebungen

Das waren die Themen und Gäste am 6. Juni um 23:15 Uhr im ZDF:

  • Omid Nouripour, Grünen-Chef - Er nimmt Stellung zum Plan von Kanzler Scholz, Schwerkriminelle nach Afghanistan und Syrien abzuschieben. Zudem äußert er sich zur migrationspolitischen Haltung seiner Partei.
  • Helene Bubrowski, Journalistin - Die Politik-Expertin von „Table.Media“ kommentiert die Debatten im Vorfeld der Europawahl. Und sie äußert sich zu menschenrechtlichen Aspekten bei Abschiebungen nach Afghanistan.
  • Ulf Röller, ZDF-Korrespondent - Der Leiter des Brüsseler ZDF-Studios und Ex-Ostasien-Korrespondent analysiert die migrationspolitische Bedeutung der EU-Wahl und das aktuelle Verhältnis Chinas zu Europa.
  • Britta Hilpert, ZDF-Korrespondentin - Die Leiterin des ZDF-Studios in Wien informiert über die Ausgangs- und Stimmungslage in Österreich und in Ungarn.

ZDF-Mediathek: Lanz gestern

Hintergrund: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für die Abschiebung von Straftätern auch aus unsicheren Ländern wie Syrien und Afghanistan ausgesprochen. "Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder haben hier nichts verloren", sagte er am Donnerstag in einer Regierungserklärung zur aktuellen Sicherheitslage im Bundestag. In solchen Fällen wiege das Sicherheitsinteresse Deutschlands schwerer als das Schutzinteresse des Täters. Deshalb suche das Bundesinnenministerium "nach rechtlich und praktisch tragfähigen Wegen, wie das gelingen kann".

Das Innenministerium sei dazu bereits mit Nachbarländern Afghanistans im Gespräch, sagte Scholz. Die Opposition warf der Koalition von SPD, Grünen und FDP dagegen vor, in der Frage uneins zu sein und daher zu wenig dafür zu tun, Abschiebungen nach Afghanistan möglich zu machen. Die Grünen äußerten sich skeptisch und verwiesen darauf, dass es keine einfachen Antworten in der Frage gebe. Die FDP sprach sich hingegen dafür aus, islamistische Straftäter nach Afghanistan und Syrien abzuschieben. Deutliche Kritik an solchen Plänen kam von Pro Asyl.

Die Regierungserklärung und die anschließende Debatte standen unter dem Eindruck der tödlichen Attacke auf eine islamkritische Kundgebung in Mannheim in der vergangenen Woche. Ein 25 Jahre alter Afghane hatte auf dem Marktplatz ein Messer gezogen und sechs Menschen verletzt. Ein 29 Jahre alter Polizist, der zur Hilfe geeilt war, starb später an seinen Verletzungen. Die Ermittler vermuten ein islamistisches Motiv für die Tat, die die Debatte um die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern nach Afghanistan befeuert hatte.

Seit 2008 wird die Talkshow von Markus Lanz im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung des gebürtigen Südtirolers wird von Dienstag bis Donnerstag in einem Hamburger Fernsehstudio aufgezeichnet und am späten Abend im ZDF ausgestrahlt – oft zeitversetzt, manchmal auch live. Die Sendezeit liegt meist bei 23.15 Uhr - kann aber je nach Rahmenprogramm auch variieren. Die Lanz-Videos sind in der Mediathek des ZDF abrufbar.