Eine weitere Busspur auf der B 14 vom Wulle-Steg (im Bild der Expressbus Richtung Bad Cannstatt) bis zum Neckartor soll den Stickoxid-Gehalt der Luft senken. Das besagen jedenfalls die Ergebnisse eines Gutachten im Auftrag des Landesverkehrsministeriums Foto: dpa

Eine Studie im Auftrag des Landesverkehrsministeriums und des Regierungspräsidiums prognostiziert einen Rückgang der Stickoxidbelastung am Neckartor durch die Einrichtung einer weiteren Busspur. Die Rathaus-CDU hatte zuvor behauptet, das Gutachten ziehe deren Sinnhaftigkeit in Zweifel.

Stuttgart - Die von der Landesregierung in Stuttgart am Neckartor geplante zusätzliche Busspur kann zu einer erheblichen Senkung der Luftbelastung an dem hoch belasteten Straßenabschnitt führen. Das geht aus einem vom Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit dem Verkehrsministerium im Auftrag gegebenen Gutachten hervor. Damit widerspricht das Verkehrsministerium Spekulationen der Stuttgarter CDU-Gemeinderatsfraktion. Diese hatte in einem Antrag behauptet, das Gutachten ziehe den Nutzen der Busspur stadtauswärts Richtung Bad Cannstatt zwischen Wulle-Steg und Neckartor auf der B 14 in Zweifel. Laut CDU wäre der erwartete Stickstoffdioxidwert auf Grund der zusätzlichen Staus durch den Wegfall einer Fahrspur sogar punktuell höher als ohne diese Busspur.

Gutachter rechnen in Zukunft mit 25 Prozent weniger Verkehr stadtauswärts

Dem Gutachten zufolge geht dagegen die Luftbelastung mit Stickstoffdioxid vor allem deshalb zurück, weil nach Einrichtung der Busspur voraussichtlich weniger Autos am Neckartor vorbeifahren werden. Besonders stark sollen die Werte der Expertise zufolge dabei mit mehr als zehn Prozent vor der Wohnbebauung sinken, also dort wo die schützenswerte Bevölkerung lebt. Die Gutachter hätten selbst an der Messstelle, die in Höhe des Amtsgerichtes platziert ist, einen Rückgang von drei bis vier Prozent errechnet.

Die Studie zeige gleichzeitig eine große Wirkung verschiedener Maßnahmen auf den Verkehr in der Innenstadt. Damit seien sowohl Chancen als auch Risiken verbunden. Das Ministerium räumt ein, der Verkehr auf dieser Strecke müsse um rund zehn Prozent abnehmen, damit keine zusätzlichen Staus entstehen. Es verweist dazu auf parallele Maßnahmen, deren Wirkung nicht Teil des Gutachtens waren. Seit 2015 habe die Zahl der Autos auf dieser Hauptverkehrsachse bereits um mehr als zehn Prozent abgenommen.

Dazu kämen die Wirkung des Fahrverbots für Euro-4-Diesel und schlechter sowie die zum 1. April 2019 sinkenden Ticketpreise im Verkehrsverbund Stuttgart. Aus diesen Gründen gehen die Gutachter von einer Abnahme des stadtauswärts fahrenden Verkehrs um 25 Prozent aus.