Der britische „Moor-Serienmörders“ Ian Brady starb Mitte Mai im Alter von 79 Jahren. Foto: GREATER MANCHESTER POLICE

Der britische „Moor-Serienmörder“ Ian Brady ist in Liverpool unter Geheimhaltung bestattet worden. Der Fall Brady gehört zu den größten Kriminalfällen der britischen Geschichte.

Liverpool - Ende des Streits um einen toten Killer: Die Asche des britischen „Moor-Serienmörders“ Ian Brady ist ein knappes halbes Jahr nach seinem Tod im Meer verstreut worden. Das teilten die Behörden am Freitag in Liverpool mit. Der Fall Brady gehört zu den größten Kriminalfällen der britischen Geschichte.

Brady hatte vor mehr als 50 Jahren fünf Kinder gemeinsam mit seiner Freundin bestialisch gequält und umgebracht. Die Opfer versteckte das Paar im nordenglischen Moor. Mit seinen Taten wollte er sich von der Masse hervorheben, wie Brady vor Gericht betonte.

Auch seine Beerdigung wollte der schwerkranke Mörder inszenieren: Er wünschte sich die Symphonie fantastique von Hector Berlioz - in dem ausgewählten Satz geht es um einen Hexensabbat. Zudem gab es Gerüchte, dass Brady seine Asche im Moor, wo er seine Opfer vergraben hatte, verstreuen lassen wollte. Das wollten die Behörden verhindern. Der Serienmörder starb Mitte Mai im Alter von 79 Jahren in einem Hochsicherheitskrankenhaus in Maghull bei Liverpool.

Die Behörden ließen seine Leiche ohne Zeremonie am 25. Oktober in Liverpool verbrennen, die Asche mit Polizeischutz zum Hafen bringen und sie im Meer verstreuen, wie sie erst jetzt mitteilten. Musik und Blumen waren tabu. „Wir sind froh, dass diese Angelegenheit nun erledigt ist“, heißt es in dem Schreiben. Man habe eine Lösung gefunden, die mit den Interessen der Öffentlichkeit und der Angehörigen der Opfer vereinbar sei.