Renate Fritzsch und ihr Sohn Thaddäus kämpfen für die gleiche Sache. Foto: Andreas Reiner

Renate Fritzsch aus Esslingen hat ihren Sohn Thaddäus von klein auf für den Umweltschutz zu begeistern versucht. Er reagierte mit Trotz und lebte ein Gegenmodell. Dann lernte er die Letzte Generation kennen. Eine Reportage aus unserer Reihe "Lesenswert aus 2023"

Als Renate Fritzsch ihren Sohn das erste Mal auf der Straße kleben sah, verschob sich etwas im Familiengefüge. Thaddäus, 27, hatte ihr zuvor beiläufig gesagt, dass er mit Klimaaktivisten der Letzten Generation an der Geroksruhe in Stuttgart eine Straße blockieren werde. Aus Sorge, dass ihm etwas zustößt, fuhr sie hinterher. „Wie ich ihn da kauern sah, inmitten hupender Autos, empfand ich Bewunderung“, erzählt sie. Instinktiv griff sie zum Handy und filmte die Szene – damit Beweise vorhanden sind, sollte Thaddäus angefahren werden.